Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

keine Hunger

… oder der tägliche Kampf mit essen und trinken! Essen und Trinken? 

Im Gegensatz zu meinen Junioren haben andere Kinder wirklich Hunger und leiden Not. Die, im Gazastreifen sind nur symptomatisch für andere hungerleidende Menschen auf der Erde. Ich werde jetzt nicht politisch werden – dies Blog möchte ich möglichst aus der Weltpolitik heraushalten – aber, wenn die Ressourcen gerechter verteilt würden, dann bräuchte niemand hungern.

Aber, nun privat! Der Spruch: keine Hunger, ist vom Töchting. Tatsächlich mal nicht vom Kerle, bei dem ich vor seiner PEG immer Angst hatte, dass er verhungert. Er wiegt im Moment 15kg, das Töchting ca. 28kg und damit bin ich voll zufrieden. Dennoch ist Essen und Trinken ein immerwährendes Thema bei uns. Auch weil es global gesehen eins ist. Carsten diskutiert mit mir über Essen, das er nicht mag und dass das andere Menschen bestimmt nötiger als er hätten. Mein Argument, dass das hier ist und nicht woanders – das Essen und Trinken – das lässt er kaum gelten. Er hat jetzt keinen Hunger und Durst sowieso nicht.

Wenn er das (Hunger und Durst)  nicht hat, dann kann ich drauf wetten, dass Wiebke das auch nicht hat. Und schon stecke ich in der Bredouille, weil meine Junioren damit mangelernährt und unterversorgt sind. 

Der tägliche Kampf um jeden Milliliter beginnt gerade wieder. Des Kerles Kaffee steht unangetastet beim Bett und Töchtings Kakao wird kalt. Mein Pensen (kennt ihr das Wort?) nervt sie nur: „Ja Mamma, ich trinke doch!!!“ Mit dreifachen Ausrufezeichen und leicht angepisst. Kurz genippt und Tasse bzw. Flasche wieder beiseite gestellt. Das Spiel beginnt von vorne. „Trink ein bisschen was!“ „Ach Mammmaaa, schick‘s nach Gaza!“

 

Behinderung

schon wieder täuschte sich die Taube

Irgendwann ist man nicht mehr enttäuscht von dem, was ein anderer Mensch tut oder nicht tut. Man ist eher von seiner eigenen Dummheit enttäuscht, dass man ernsthaft noch was anderes erwartet hat.

… z. B. gab es heute wieder eine kurzfristige Absage! Ich hatte für morgen ein schönes Nachmittagsprogramm geplant – mit Kaffeegartenbesuch und Eis. Normalität eben. Aber was ist schon normal?

Alltag, Behinderung, Gedanken, Junioren

noch immer aktuell

Bitte, höre mir zu! Dieser Beitrag ist von vor mehr, als vier Jahren und noch genauso aktuell und Pe, die wunderbare Pe ist kurz danach gestorben. Sie war mir eine gute Freundin. Nicht immer da, aber immer präsent. Sie ist es heute noch manchmal. Immer dann, wenn ich die dunkellila Socken anziehe, die inzwischen schon sehr fadenscheinig geworden sind. Die Strümpfe werden in Ehren gehalten.

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Wiebke und ich haben heute ein Experiment gewagt. Mein Töchting wollte aus der Werkstatt abgeholt werden – mit Schiss in der Hose und irgendwie nicht gut drauf. Daheim haben wir zusammen erst einmal Joghurt mit ganz viel Müsli drin gegessen – und dann ist mir eingefallen, dass Joghurt bei Durchfall ja so gar nicht gut ist. Töchting hat‘s vertragen.

Ach, das Experiment!
Heute Morgen habe ich einen Zeitungsartikel geschickt bekommen, in dem eine Psychologin auf ihrem Arbeitsweg die Menschen freundlich anlächelt und somit in fröhliche Gesichter zurückguckt. Ich mache das oft – wenn ich nicht gerade außerordentlich stinkig bin.  Heute Mittag habe ich den Weg zur Apotheke genutzt und jeden angestrahlt. Wiebke macht das sowieso. Und wirklich, (fast) alle hatten danach ein Grinsen im Gesicht. Versucht das mal, es funktioniert!