Wäscheberge wollen bezwungen werden! Warum eigentlich bezwingen? Ich habe kein Problem mit Wäsche. Waschen tut Minna, trocknen die Sonne und der Wind und der Rest ist doch nicht schlimm, dauert halt seine Zeit – besonders bei kleinen Unterhosen und T-Shirt.
Eins verstehe ich nur nicht, warum das so ein Kuddelmuddelchaoswäscheberg ist?
Bei mir ist es etwas kryptisch. Das ist der Tatsache geschuldet, dass ich bei den Mitarbeitern meiner Behandlung erscheine, wie ein offenes Buch – und dennoch lesen sie nur einzelne Seiten. Was sie untereinander besprechen, weiß ich nicht. Das ist auch noch ein Angstpunkt bei mir. Mir scheint, sie haben eine feste Vorstellung! Allerdings habe ich diese mit meinem Musikgeschmack ins wanken gebracht. Heavy Metal haben sie nicht erwartet:
Dabei mag ich Schubladen – keine abgeschlossenen – aber welche aus der man hin und wieder Überraschendes herausholen kann. Schubladen räumen einfach nur auf. In der einen steckt das Tutu und in der anderen die Lederjacke! Oder es steckt das verängstigte Häschen drin, das von der linken Seite die Schminke bekommt, um sich aufzuhübschen und von rechts danach die Schreibfeder, um die schlummernden Gedichte aufzuschreiben.
Zwanzig vor neun: die Junioren schlafen noch! Was gäb ich drum, das auch tun zu können. Stattdessen rattert es bebend, schwebend, schwerevoll zehn Zentimeter über der Erde.
Der Kerle muss rasiert, frisiert (also Haare schneiden), pedikürt und gecremt werden – nachdem er gebadet hat. Dem Töchting durfte ist letztens nur den Pony schneiden, bei ihm wird‘s etwas mehr…
… erstmal Baristakaffee, mit dem aus der heimischen Rösterei!
Die Ereignisse überschlagen sich, heute schon war eine Ärztin zum Vorgespräch bei mir daheim. Hoffentlich überrollt mich das alles nicht. Zur Erklärung: ich mache eine stationäre Therapie im häuslichen Umfeld. – „Ihr Zustand ist so, als ob Sie einen Herzinfarkt hatten, nur eben ohne Herzinfarkt!“