Es kommt mir so unwirklich vor. Das Leben und was damit passiert! Dafür ist mir schwindelig. Es fühlt sich an, wie durch die Welt gewirbelt. Allein, die verschiedenen Aufstehzeiten. Nein, es sind eher Wachwerdezeiten, denn, wenn auch mein Töchting schon um halb sieben singt – meist fröhliche Lieder, so bleibt sie doch im Bett. Allein, die nicht planbaren Tagesanfangszeiten lassen mich rotieren. Manchmal komme ich mir morgens wie ein Beschäftigungsmensch vor, der zwar anwesend sein muss, aber so gar keine Befugnisse hat, zu sagen, was Sache ist und gemacht werden soll. Sage ich tatsächlich mal was, meutert es mal von der einen, mal von der anderen Seite. Bestenfalls von beiden Seiten. Frage ich, was wir stattdessen machen, kommt uni so meistens gähnende Leere. Während ich in Habachtstellung bin, kann und will ich mich nicht auf ein Buch konzentrieren – könnte ja sein, ich muss mitten im Satz Wiebke aufs Klo setzen, oder Carstens Windeln wechseln. Planen, vorausschauen? Geht nicht! Meine Aufgaben kommen nicht immer gleichzeitig, aber öfter zur selben Zeit. Es kommt schubweise. Wenn der Kerle im Badewasser ist, dann möchte das Töchting dringend auf den Rolli. Alles unaufschiebbar. Da sollte ich mich teilen können. Auch will entweder Carsten nicht spazieren gehen, wenn Wiebke rauswill.
…… Unterbrechung – die Waschmaschine piept!