Manches sieht aus der Entfernung betrachtet ganz anders aus, als dass es das in der Nähe ist. Sein und Schein! Die junge hübsche Frau, fein durchgestylt, mit auffällig dunkel geschminkten Augen entpuppt sich, als ich näher zu ihr ging, als Mann. Er ist ein Mann, will keine Frau sein, will nur irritieren und aufzeigen, dass Äußerlichkeit nur Fassade ist.
Mir war schlagartig bewusst, wie verhaftet ich in Förmlichkeiten bin. Auch ich be- und verurteile Menschen, nach dem, was sie anhaben, wie sie aussehen, wie sie sich schminken. Ich habe noch kein Wort mit ihnen geredet und sie schon in eine Schublade gesteckt. Es erschreckt mich. Und das passiert mir! Ich, die doch immer wieder versucht unvoreingenommen auf Menschen zuzugehen und auch mit Fug und Recht behaupten kann, sehr offen zu sein. Das lehrt mich etwas!
Der Mensch – jeder Mensch – hat mehr zu bieten, als nur die äußere Hülle. Ich zumindest wage es immer öfter hinter die Kulissen zu schauen und erfahre wunderbare Begegnungen…
Leider, leider habe ich wenig Möglichkeiten solchen Begegnungen auch gegenüberzutreten.
Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne etwas in den imaginären Hut werfen! Wiebkes Schuhe sind allerdings schon finanziert. Aber eine große Liegefläche für die Sommertage auf der Terrasse, wäre wunderbar.