Die einzigen Menschen, die sich an guten Tagen zu Recht nur „ein bisschen autistisch“ fühlen, sind die Autistinnen selbst.
3 Gedanken zu „anders sein“
Kommentare sind geschlossen.
Die einzigen Menschen, die sich an guten Tagen zu Recht nur „ein bisschen autistisch“ fühlen, sind die Autistinnen selbst.
Kommentare sind geschlossen.
LP sagt:
Ja. Das sehe ich ganz genauso.
Anne Seltmann sagt:
Moin liebe piri!
an guten tagen
ist es nur ein schimmern
eine linie neben der spur
die niemand sieht
nur du,
und du denkst: vielleicht bin ich so geboren
vielleicht ist das eine form von sternen
an schlechten tagen
kein glanz
kein metaphorisches licht
nur der rand der welt zu nah am körper
geräusche wie splitter
blicke wie stechende fragen
und jedes wort ein draht
du versuchst zu sein
wie sie,
wie das „normale“, das fließend spricht
nicht zuckt, nicht denkt in schleifen
doch du bist keine schleife
du bist ein stück stoff
das sich gegen die schere wehrt
man sagt „ein bisschen autistisch“
wie man sagt „ein bisschen regen“
aber du weißt:
es gibt tage, da ertrinkt man
im innen
© Anne Seltmann
piri sagt:
Wenn das autistisch sein, immer hinterfragt wird – besonders von Psychotherapeuten – dann zweifle ich noch mehr an mir, dann bin ich verwirrter, als je zuvor. Auch wenn ich selbst überzeugt bin im Autismus-Spektrum zu sein, wenn Fachmenschen das anzweifeln und mir Fangfragen stellen, dann möchte ich am liebsten aufgeben. Wenn ich um Hilfe schreie und, aus verschiedensten Gründen, keine bekomme, dann bin ich nur maßlos traurig und fühle mich ausgegrenzt!