Kuddelmuddel

aber nur wenig

Kuddelmuddelgedankenchaosnachtrag:

Wenn bei uns noch mehr Ausnahmezustand herrscht, als sonst, dann werde ich empfindlich und empfänglicher für Zwischentöne. Wir sind an solchen Tagen noch isolierter als sonst und unser kleiner Kosmos steht auf wackligen Beinen. Menschen aus der Entfernung zeigen Mitgefühl mit dem kotzenden Kerle – ich weiß es zu schätzen. Es hilft uns zwar nichts, aber egal. 

Ja, und da kommt mein Pragmatismus ins Spiel. Viel mehr, als Empathie und Tränen würde uns ein mitdenkender Mensch vor Ort helfen. Einer, der auch mal zupackt, meine Entscheidungen bestätigt, sie infrage stellt und hie und da einen Anruf tätigt, zu dem ich nicht fähig bin …

Im Blog lest ihr doch nur die Spitze des Eisbergs! 

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

8 Gedanken zu „aber nur wenig“

  1. karfunkelfee sagt:

    Mir als Bloggerin bleiben hier leider nur Worte und Anteilnahme…. Dank meiner blühenden Phantasie kann ich mir ungefähr ausmalen und vorstellen wie alleine Du Dich manchmal fühlen musst. Für meine Worte kannst Du Dir nix kaufen, das stimmt. Nicht die Art von Hilfe, die Du nötiger bräuchtest.
    Wer hat kein fertig gebautes Haus in mittleren Jahren, trägt keine Verantwortung für andere? Wie unbezahlbar die Lebenszeit anderer ist, ist mir klar geworden. Und manchens muss sich das Leben auf einen kleinen Wirkradius, auf sporadische Begegnungen in Minizeitfenstern beschränken oder mit Worten begnügen.
    Diese machen nicht satt. Sie können jedoch ein Bisschen wärmen und mit Dir zusammen heftig auf Hilfe hoffen.
    Viele liebe Grüße von mir…

  2. Christel sagt:

    Ja das kann ich verstehen ich wäre auch froh, wenn jemand mit mir Entscheidungen besprechen und fällen könnte und würde.

    Prinzipiell würdest du keine Entscheidung eines Außenstehenden annehmen, da bin ich mir reichlich sicher sonst schreibst oder sagst du uns “war alles Kuddelmuddel und/oder alles wird gut”. Das hat die Erfahrung hier auf dieser Seite bei den Kommentaren schon oft genug gezeigt.

    Wichtig ist allerdings gegebenenfalls Karsten doch mal alleine in die Klinik zu schicken und da du ihn auch zu Urlaubsreisen alleine fahren lässt könnte das doch sicherlich mal möglich sein bevor noch Schlimmeres passiert.
    Ansonsten wäre es nicht verantwortbar Carsten noch mal alleine zu schicken und die Verantwortung den Begleitern zu überlassen wenn Carsten mal wieder kotzt und das Essen verweigert.

    Alles Liebe für dich und die Junioren hoffentlich geht es Karsten inzwischen wieder besser

    1. piri ulbrich sagt:

      Wahrscheinlich werde ich für diese Antwort wieder in der Luft zerrissen:

      In welche Klinik soll ich Carsten schicken? Es gibt keine!
      Was soll denn noch schlimmeres passieren? Dass er stirbt? Wer soll ihn dann in der Klinik versorgen, bei den Notständen, die dort Allgemein herrschen? Außerdem ist klinisch alles abgeklärt!
      Ich erinnere an die Kurklinik, in der Carsten zunehmen sollte, er aber dort abgenommen hat!

      Kommentare sind keine Gesprächspartner vor Ort. Ich will keine Entscheidung von jemanden anderes, sondern Probleme mit jemanden besprechen. Entscheiden muss ich immer selber, das kann und soll mir niemand abnehmen und schlussendlich wird auch alles gut. Gut ist nämlich relativ und stimmungs- und situationsabhängig. Aber wahrscheinlich bin ich nicht ehrlich mir selbst gegenüber oder zu ängstlich oder zu träge – ach, nenn es wie du willst. Ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen!

      Im Blog gibt es nur Momentaufnahmen. Das Leben, unser Leben ist vielfältiger und auch noch viel komplizierter, als ich es hier schildern kann. Es ist aber auch viel einfacher und leichter – eben sehr ambivalent!

      Jeder Ratschlag ist auch ein Schlag. Dass ich Ratschläge nicht mag, weil ich sie ausführen muss, nicht der Ratschlaggeber, das ist doch bekannt.

    2. piri ulbrich sagt:

      Vermutlich sprichst du auf die Ursachenforschung an. Das ist ein psychisches Problem, das unsere ganze Familie betrifft. Aber es gibt einfach keine Stelle, keinen Therapeuten für Carsten. Keine Familientherapeuten trauen sich zu mit geistig behinderten Menschen zu arbeiten. Es ist zu komplex und wir wohnen nicht in einer Universitätsstadt, wo es eventuell möglich wäre.

  3. Christel sagt:

    Wichtig ist doch jedem der hier schreibt, dass Carsten geholfen werden könnte.
    Da entsteht natürlich auch bei uns die wir hier kommentieren ganz viel Unsicherheit jeder möchte etwas tun keinem ist es möglich und das ist ganz schade und traurig.

  4. Rabenzahn sagt:

    Dein Leben ist so ganz anders als meins, aber den vorletzten Absatz, das hätte ich manchmal auch gerne…

    1. piri ulbrich sagt:

      Das wünsche ich uns beiden von Herzen sehr.

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