Mein Name ist Petra, das heißt die Felsenfeste. Aber habe ich den Namen auch zu Recht? Bin ich wirklich so felsenfest, wie ich vorgebe. Bin ich so ein Fels in der Wüste wie die wunderbare Stadt in Jordanien – so hochherrschaftlich und geheimnisvoll unerschütterlich? Mein zweiter Name ist Rosemarie. Kann ich mich damit anfreunden? Ja, ich mag Rosen sehr gerne, besonders die roten mit den Dornen. Stachelig kann ich gut sein. Mir wird das immer wieder vorgeworfen! Und dann heiße ich auch noch Elisabeth, dieser Name stammt aus dem Hebräischen und setzt sich aus den Wörtern „El“ (Gott) und „saba“ (sieben) zusammen, was „Gott hat geschworen“ bedeutet. Meine Güte schon wieder herrschaftlich. Wenn ich da an die englische Königin denke!
Ich habe die Namen von meinen Taufpatinnen bekommen und an Rosemarie erinnere ich mich, dass das eine starke Frau war. Sie war Bauingenieurin, zwar im Betrieb ihres Mannes und da auch nur Mädchen für alles, aber studiert haben muss sie es ja mal in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie war an manchen Tagen schick und an anderen Tagen trug sie Hosen und ich muss das Wort gebrauchen, war burschikos! Elisabeth war eine Marktfrau. Nicht weniger stark, sie erkämpfte sich einen Platz, an dem fast jeder vorbeimusste und machte so gute Geschäfte. Ich hoffe, dass ich von beiden Frauen profitiert habe. Rosemarie kannte ich nicht lang genug – sie zog weit weg. Elisabeth, meine Tante Lisa, war mir von Zeit zu Zeit eine Vertraute in Kindertagen. Ihr habe ich auch als erstes erzählt, dass ich schwanger war.
Erzählt doch mal, habt ihr auch mehrere Vornamen?
Violine sagt:
Ich habe nur einen, einen weitverbreiteten: Sabine (Bedeutung: Mädchen aus dem Stamm der Sabiner.)
Ich habe meinen Vater mal gefragt, warum sie mich sie getauft hätten. Da antwortete er, das sei so ein schöner Name und so selten!
Trude sagt:
Du bist auf jeden Fall eine starke Frau. Da haben dich deine Tanten wirklich positiv beeinflußt.
Ich heiße Ingrid Gertrud.
Ingrid, weil meine Mutter den Namen schön fand. Es handelt sich dabei um einen skandinavischen Frauennamen. Der eine Abwandlung von Frieda sein soll = Freya = nordische Göttin.
Gertrud, weil meine Patentante so hieß. Ansonsten weiß ich nichts von diesem Vornamen. Aber Tante Gerti war eine herzensgute Frau. Sie hatte mit ihrem Mann gemeinsam eine Gärtnerei, stand 3 Tage die Woche auf dem Markt und versorgte zeitweise 10 Kinder in ihrem Haushalt.
Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Trude
Sonja sagt:
Heiße nach der früheren Schauspielerin Sonja Ziemann, habe also nur einen Vornamen. Meine Kinder heißen mit jeweils ihrem zweiten Alexander, Simon und Klara!
dergl sagt:
Der, der du kennst ist ein Rufname zu einem langen alleinstehenden, den meine Eltern weder korrekt sprechen noch schreiben konnten. Hat behördlich immer mal wieder zu Konfusionen geführt, denn so wie die sprechen und schreiben ist der Name damals männlich gewesen (heute unisex) und weil er allein stand wurde immer mal wieder gedacht, es handele sich um eine männliche Person. So stand ich als Junge im Grundschulklassenbuch. Ich habe die Schreibweise weiblich angleichen lassen (ganz ändern ließ Behörde nicht zu, auch keine weiteren Namen zufügen), aber ich bekomme gelegentlich immer noch Post an Herrn XY.
momfilou.wordpress.com sagt:
Ich heiße Gertrud Elisabeth und übersetzte das immer als „die Speerstarke“ und „Stab Gottes“, was beides mir für mich unpassend erscheint. Weil meine Mutter mich immer genervt „Kertrut“ rief, wandelte ich die Namen in einer Zusammenziehung der ersten Silben in „Gerel“ um und da es im Französischen wie „Schertrüd“ ausgesprochen wird, habe ich darauf beharrt, dass meine Freunde das G schön weich aussprechen. Mein jetziger Noch-Mann konnte das nicht und hat immer nur „Frau“ zu mir gesagt!!!
Margrit sagt:
Mein zweiter Vorname ist Maria. Der meiner Schwestern auch und meiner Brüder auch. Und meiner Eltern. Ihr seht schon, aus welcher Ecke ich komme :)
Meine Patentante Margrit war nicht so eine starke, aber da meine Mutter es umso mehr war, war mir das gerade lieb.
Ich finde schön, was @diespringerin über Petra geschrieben hat.
@dergl: ich bekomme auch Post an Herrn Margrit!
diespringerin sagt:
Meine Schwester bekam drei Vornamen, ich nur einen, und der passt zu mir, weil ich Bäume und Wälder liebe … Und ich bin die erste in der Familie, die einen völlig „neuen“ Namen bekam, d.h. weder nach Mutter, Großmutter oder Tanten benannt wurde. Das kann man so oder so interpretieren, Tatsache ist jedenfalls, dass ich immer eine Fremde war. Nicht ungeliebt, aber fremd. – Und ja, auch wenn du deine schwachen Tage hast (wer hat die nicht?) bist du meiner Meinung nach ein Fels in der Brandung. Jeder Fels wird von der immerwährenden Brandung abgeschliffen, das ist die Natur der Dinge.
LP sagt:
Bei mir hat es nur für einen Vornamen gereicht. Und der ist so kurz und einsilbig, dass ich die Langform, aus der mein Vorname abgeleitet ist, bemühen müsste, wollte ich ihn ergründen.
Das wäre dann der laute, ruhmreiche Krieger.
Nun ja, ganz so sehe ich mich nicht.
monsieurquirit sagt:
Ich heiße Georg, nach dem Vater meiner Mutter. Mein zweiter Name ist Ludwig nach dem Vater meines Vaters. Mein dritter Name ist Emil nach meinem Vater. Alles streng geregelt. Aber dann gibt es noch den Drachentöter in mir.
dergl sagt:
Herrn Margrit? Das lässt sich doch relativ schnell als Form/Ableitung von Margaret(h)e oder Nebenform von Margret ableiten und die kennt man doch als weibliche Namen… Aber ich weiß von einer Almuth, der das auch passiert (weil die Leute vermutlich „Helmut(h)“ als Assoziation im Kopf). Oder wer auch immer Post an Herrn Magrit verschickt hat Herrn Magritte (stummes E) im Kopf, das könnte ich mir auch noch vorstellen. Da war es allerdings der Nachname.
piri sagt:
Wieder einmal nur an @lle: schön dieser Austausch! Ich kann bloß nicht allen antworten – bin damit etwas überfordert. Auch son Asperger Ding.
Verwandlerin sagt:
Danke für diesen Einblick, liebe piri!
christine b sagt:
ja, deinen namen, von petrus abstammend, hast du zurecht, fnde ich.
deine tante rosemarie muß eine tolle frau gewesen sein. sehr emanzipiert für damalige zeiten!
ich heiße christine maria rudolfine
christine hat meinen eltern gefallen. maria hängen wir im allgemeinen in unserer familie bei den mädchen dran, das habe auch ich bei meiner mittleren tochter gemacht.
sogar mein opa hatte den namen maria , er hieß otto maria und heiratete später eine maria.
rudolfine war meine taufpatin. rudi genannt. leider starb sie jung und ich habe sie kaum gekannt.
das war so eine sache, ihr vater wünschte sich sehr einen sohn. sie war das dritte mädchen.
der entäuschte vater hieß rudolf. es hat nicht geklappt, mit dem sohn, aber man gab dem 3 und letzten kind den namen rudolfine.