Ich male wieder – gegenstandslos und eigentlich sehr freundlich! Mein Lesestoff ist genauso einseitig, wie meine Gedanken – er besteht aus aneinandergereihten Buchstaben. Mit Punkten und Kommata, handelt von Schnupfen, Liebe und Halsweh. Erzählt von Herzschmerz, Geburt und Tod. Alles ist unterteilt in Sätze, manchmal sind es Verse und gegebenenfalls kann ich lachen, um mir kurz darauf die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Nicht immer ist das Trauer und hinter der Fassade schimmert ganz leise der Schalk. Der Narr, der Rechtschreibfehler macht und diese nicht erkennt – ja sogar darauf beharrt, dass alles nur so, wie er es macht, richtig ist.
Die Buchstaben können nichts dafür, sie tun nur das, was man ihnen aufgetragen hat. Manche meinen dennoch aus der Reihe tanzen zu können und so wird aus dem f ein Vogelfau. Leise singt der Sommer sein Abendlied. Aufgeschrieben wird es nicht und die Komposition hat hie und da einen Fliegenschiss. Dadurch entsteht eine Kakophonie, die schon wieder harmonisch klingt.
All das male ich ohne Farben, nur mit Worten.
Es wird einfacher im komplizierten!