Gedanken

Türen

Türen werden nicht nur zugeschlagen, es gehen auch Türen auf – nur macht das weniger Lärm. | Hans Derendinger

Jetzt habe ich ein Zitat und der Text dazu fällt mir schwer! Endorphine schießen ein und dennoch habe ich das Gefühl eine Dampflok hat mich überrollt.

Sorry, dass das so kryptisch klingt – ich muss erst selbst sortieren.

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19:26 Uhr  – Entschuldigt, wenn ich jetzt vorgreife und erzähle dann gefährde ich womöglich meine Chancen. (Sagt man das überhaupt so?) Wieder einmal müssen schwierige logistische Probleme gelöst werden, die auch mit den Junioren zusammenhängen. Drück mir die Daumen, auch wenn ihr nicht wisst worum es geht. Wenn’s klappt, bin ich 10 Schritte weiter und möglicherweise bekomme ich endlich die, von mir so sehnlich erhoffte Autismus-Diagnose.

19:39 Uhr – P.S.: Manchmal (nein sehr oft) zahlt es sich aus, nicht immer alles so hinzunehmen. Etwas zu hinterfragen macht nicht nur Sinn, sondern bringt einen auch weiter. 

 

 

Gedanken

äußerlich

Ich glaube, dass die Welt hilft. Irgendwie, durch etwas, unverhofft, einfach, mitleidig. Manchmal ist die Rettung aber fast so schmerzhaft wie der Schmerz selbst. | Milena Jesenská

… erlebe ich grad gar nichts! Innerlich bin ich in der Kuddelmuddelchaosachterbahn gefangen und muss mich durch Behördenbriefe durchkämpfen. 

Den Junioren geht’s gut. Das ist eine sehr gute Sache. Sie sind in der Bandprobe und anschließend Eis essen. Ich habe Hunger!

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Nachtrag 21:15 Uhr – Hab dem Kerle die Haare geschnitten und wie so üblich ist er wieder fast gestorben. Sagt er jedenfalls! Und das ich einen Nazi aus ihm mache, sagt er auch. Und er kauft sich morgen Farbe und färbt seine wenigen, noch verbliebenen Haar blau, kommt sowieso nicht darauf an, denn verunstaltet ist er eh schon, sagt er. Ein Gute-Nacht-Wuppa habe ich nicht bekommen. Stattdessen verkrümelt er sich ins Bett und macht seine Mucke auf volle Lautstärke. Was bin ich bloß für eine Rabenmutter?

Behinderung, Bücher, Familie, Gedanken, Junioren

kalone fertig

Es sollte einer dieser Momente werden, in denen das Leben einen neuen Weg eröffnet, dessen Bedeutung sich vielleicht erst Jahre später voll und ganz erfassen lässt. | Benjamin Myers

Fix und kalone! Viel zu viel und doch zu wenig. Einfach nicht das, was passt. Ein Gefüge bricht auseinander und ein neues hat sich noch nicht gebildet. Das, was aufgezeigt wird, ist mit unserer Lebenssituation nicht kompatibel.  

Dazu bin ich körperlich angeschlagen. Kann mich nicht in Watte packen, muss funktionieren und habe momentan eigentlich noch weniger Me-Time, weil ich in aufgezwungener Gemeinschaft keinen Rückzugsort für mich finde. Irgendjemand redet immer irgendeinen Blödsinn – ich empfinde das so. Es ist für denjenigen bestimmt wichtig, das respektiere ich auch. Nur mich regt es dennoch auf. Im Gegensatz zu Augen kann man Ohren nicht einfach verschließen. Es prasseln ständig Eindrücke, Geräusche, Gerüche auf mich ein, die ich nur nacheinander verarbeiten kann. Wenn mich dann noch jemand beruhigend anfasst, dann drehe ich innerlich vollkommen durch und implodiere!

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Meine Junioren sind die besten Kinder auf der ganzen Welt für mich. Ich muss aufpassen, dass ich sie nicht überfordere, zu viel von ihnen verlange… Aber mit ihnen tanke ich auf, auch wenn heute Morgen das Bett des Töchting wieder schwimmt!

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09:27 Uhr – Das Zitat habe ich erst, nachdem ich den Beitrag geschrieben habe, vorangestellt! Mag sein, dass es für euch Leser*innen nicht schlüssig ist. Muss es auch nicht zwingend. Ich schreibe dieses Blog auch für mich, um später noch mal nachzulesen. 

18:02 Uhr – Und trotzdem! Eine lange Nacht über Zuversicht.