Schlagwort: Lesen

Tagebuchbloggen | keine Unterhaltung

Ohne Wecker bin ich wieder einmal zu früh aufgestanden! In der Nacht war für mehr als eine Viertelstunde, so gegen halb vier, ein heftiger Radau am Himmel. Rausgeguckt habe ich nicht, dazu war ich zu träge. Die Rotorblätter eines Hubschraubers drehten sich fast auf der Stelle überm nahen Wohngebiet. Was sie wohl gesucht haben? Möglicherweise Banden, die mit dem Vollernter durch die Weinberge fahren und dort die Trauben klauen. Diese Unsitte greift mehr und mehr um sich. Es geht los – die Weinlese beginnt! Befreundete Wengerter suchen Erntehelfer, ein Knochenjob!

Der Kerle hustet mehr als sonst. Ein bisschen hört sich’s an, wie bellen. Mich beunruhigt das, ist doch nach der Freizeit ein Teilnehmer positiv auf Corona getestet worden. Mein Kopfkino rattert. Ausgerechnet der Kerle? Hoffentlich nicht. Aber gestern hat er schon gespuckt und war schlapp. Ernsthaft, ich habe Angst! Mein Sohn wiegt 12,5kg bei einer Körpergröße von knapp einem Meter. Er isst nicht genug… Wir wollen in 14Tagen zur Mutter-Kinder-Kur fahren, das können wir knicken, wenn irgendjemand von uns Corona bekommt, und wenn’s den Kerle trifft, dann wird’s (das weiß ich jetzt schon) dramatisch. Ich möchte nicht dran denken, demungeachtet kreisen meine Gedanken ständig darum. 

Schnell noch einen Kaffee, dann die helle Wäsche in die Waschmaschine, T-Shirt bügeln, draußen Kübel begießen, vielleicht für mich noch ein paar Seiten lesen; vom arroganten Porschefahrer und Loftbesitzer, der gehörig auf die Schnauze fällt. Doris Knecht schreibt locker, flockig und haargenau.

 

Element of Crime

Aber eigentlich wünsche ich mir Zeit. Zeit, um ein Buch zu lesen, das Andreas Dorau zusammen mit Sven Regener geschrieben hat. Bandprobe fällt heute Abend aus. Der Kerle hat wieder Durchfall. Bei der Gartenarbeit bin ich pitschepaddernass geworden. Der Rasen heißt so, weil mich das Moos rasend macht. Das weiße T-Shirt vom Töchting ist nicht mal rosa geworden, sondern – weil mit Jeans gewaschen – bläulichgräulichhäßlich! Das Leben ist dazu da gelebt zu werden – vorwärts!

Bücher und Gedanken darüber

Es gibt Bücher, die lese ich nicht bis zum Schluss.
Bei anderen Büchern möchte ich gar kein Ende. Ich habe schon Bücher in der Badewanne ertränkt und mindestens zwei nachgekauft, weil sie zerlesen waren. Manchmal wähle ich Bücher danach aus, wie sie aussehen. Das Cover sollte ansprechend und nicht zu aufdringlich sein. Ich kannte mal eine Frau, die keine roten Bücher kaufte, bevorzugt grün – sie las auch nur Krimis! Ich dagegen lese kaum Kriminalgeschichten… und jetzt habe ich den Faden verloren. Es bringt auch nichts, einen Blogbeitrag schreiben zu wollen, nur um des Blogbeitrages wegen.

Es stimmt, ich lese manche Bücher nicht zu Ende. Wenn sie mich langweilen, dann ist mir meine Zeit zu schade. Einige von denen habe ich tatsächlich nach einer Weile noch einmal in die Hand genommen und dann hat’s geschnackelt. Bücher brauchen ihre Zeit. Nicht immer ist sie passend. Eine Liebesgeschichte kann ich nicht lesen, wenn ich wütend bin und einen Reisebericht nicht, wenn ich traurig bin. Denn dann bekomme ich noch mehr Fernweh und weiß doch ganz genau, dass ich nicht verreisen kann. Bei dem Buch, das ich gerade lese ist das völlig anders. Es spielt in Japan und eine Familie zieht für ein Jahr in ein abgelegenes Dorf. Die Mutter schildert tagebuchartig die Monate dort. Eigentlich passiert nichts Spektakuläres und doch ist viel los. Im Klappentext heißt es, dass der nächste Supermarkt siebenunddreißig Kilometer entfernt ist und die Schule für die Kinder eine Zwergschule ist. Natsu Miyashita erzählt mit Witz und Charme, ohne dabei die Realität zu verlieren. Manches ist nicht einfach und so stellt sich nicht nur mir die Frage: Wie wollen wir unser Leben gestalten?

… und jetzt habe ich schon wieder den Faden verloren!

Copyright © 2025 voller worte

Theme von Anders Norén↑ ↑

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.