Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Leben lernen

Was bleibt uns anderes übrig? Wir müssen alle lernen mit der Pandemie zu leben. Dieses Virus ist uns weit voraus – es mutiert, verändert sich, passt sich an – schneller, als wir reagieren können. Auch schneller, als Wissenschaftler reagieren können. Einen, zwei, drei, vier, viele Impfstoffe zu haben ist gut, es ist auch wunderbar irgendwann selbst geimpft zu werden. Aber ich glaube nicht daran, dass diese heimtückische Krankheit so schnell wieder verschwindet, wie sie sie gekommen ist.

Das macht Menschen ärmer – materiell, geistig und vor allem seelisch. Diese Krankheit trennt Menschen von den Menschen, bringt sie auseinander und mutiert munter weiter. Ich habe Angst. Ich habe sowieso immer Angst, schotte mich ab, isoliere mich und habe Sehnsucht nach Nähe, nach Austausch, nach Verständigung und Verständnis. Ich möchte meine Angehörigen schützen – doch wie kann ich das? Einen eigenen kleinen Kosmos aufbauen? Das geht nicht. Wir leben nicht allein, wir können nicht allein leben und wir sind, wenn wir auch nur vor die Tür zum Supermarkt gehen, nicht ausreichend geschützt. Der Teufel ist ein Eichhörnchen, oder, wie in diesem Pandemiefall, ein niedliches kleines Fledermäuschen. Man sieht es den Mitmenschen nicht an, ob sie nicht doch schon das Virus in sich tragen. Ich gebe es offen zu; ich habe Angst!

Ferner ist es so, dass ich mich zwar bemühe, nicht mehr zu essen, mich mehr zu bewegen. Beides klappt nicht wirklich! Ich esse das, was der Kerle nicht isst, auf. Und während der Wintermonate kommen wir gemeinsam wenig vor die Tür. Alleine geht kaum, denn in der wenigen Zeit, in der die Junioren in der Lebenswerkstatt sind, muss ich aufräumen, etc. pp. – und außerdem habe ich allein gar keine Motivation. Dazu kommt, dass meine Kondition ziemlich mies ist – ich war lange krank und konnte mich nicht richtig erholen, habe sofort von 20 auf 100 geschaltet und gebe inzwischen wieder mindestens 110. Gebe ich gerne, keine Frage – aber ich sollte meinen Frust nicht mit essen kompensieren. Wenigstens nicht mit irgendwelchem Junkfood. Auch da hätte ich gerne jemanden an meiner Seite, der oder die mir den Spiegel vorhält.

Stopp – genug gejammert! Es ist Samstag. Badetag und mein Sohn hat inzwischen fast schon Schwimmhäute zwischen den Fingern – ich muss ihn mal aus der Wanne holen …

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Chick Corea ist gestorben:

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

Nie, wie immer

Nein,
wir haben keine Probleme – wir finden nur keine Lösung!

Mein Schlafdefizit ist nicht mehr aufzuholen. Zum einen schlafe ich zu wenig und zum anderen auch noch schlecht. Ich schnarche – ohne Atemaussetzer – in jeder Lage, meine Lungenprobleme und meine chronische Nasennebenhöhlenentzündung lässt Infekte Aufzug fahren. Von der Nase, über den Hals in die Bronchien und wieder zurück – Paternoster sozusagen! Mit den Infekten kann ich leben, ich möchte nur einmal wieder erholsam durchschlafen!

Die Junioren sind Daheim. Kein Förder- und Betreuungsbereich. Einmal wegen Wetter. Wir haben -17° C. Dann wegen schlafloser Nacht. Wiebke hat Blasenentzündung und Carstens ‚Sirdische‘ waren da, um ihn zu entführen.  26 kg aufs Klo zu setzen (fühlt sich an, wie ein nasser Sack), sind nicht einfach und einen Kerle aus einem vermeintlichen Raumschiff zu zerren, erfordert auch eine Menge Überzeugungskraft. Die beiden sind schachmatt. Ich übrigens auch. Das interessiert allerdings nur marginal, weil ja der normale Betrieb weiterlaufen muss. Es ist Schnee und der muss, laut Straßenverkehrsordnung, geräumt werden. Außerdem bin ich wach, wenn auch sehr tranig.

Nasse Rollstühle hinterlassen Spuren. Salzwassergetränkte obendrein. Zum einen ist es notwendig die fahrbaren Untersätze zu putzen und dem Fußboden tut es auch gut, wenn er sauber ist, zumal nicht der ganze Dreck im Haus verteilt werden sollte.

Eventuell – unter Vorbehalt – habe ich für den Sommer ein Mutter-Kinder-Kurheim gefunden, das uns aufnimmt. Es wäre zu schön. Wegen der Schmerztherapie muss ich vermutlich noch viel telefonieren, das gestaltet sich schwierig. Die Junioren sind einfach zu klein und kognitiv nicht ganz so auf der Höhe, dass sie aktiv gut mitarbeiten können. Einfach die Daten, die ja vorhanden sind, von Kindern auf sie übertragen, geht aus verschiedensten Gründen nicht. Ich bin zäh, meine Kinder sind es auch – ich suche so lange nach einer Lösung, bis ich sie mit Fachleuten gefunden habe. Alles im Interesse meine Junioren!

Heute fange ich einen neuen Tag an, einen, der noch nie da war – so wie wir alle jeden Tag einen neuen Tag anfangen. Es liegt an uns, was draus zu machen. Dann will ich mal beginnen!

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telefonieren & mehr

❄️

Schnee gab es hier auch – aber nicht viel. Reicht nicht zum Schneemann bauen. Gestern habe ich viel telefoniert und heute wird es noch einmal ein Marathon. Es geht um die Schmerztherapie der Junioren und um das Licht im Tunnel wegen der Mutter-Kinder-Kur. Alles noch nicht richtig spruchreif – und dann muss ich ja auch meine Farben herausholen …