Alltag, Behinderung, Gedanken, Gedicht

Dankeschön

Engel

Gerade heute habe ich ihn gebraucht. Diesen Engel im blauen Kleid und die dazugehörigen Zeilen. Danke Gaby, ganz arg herzlichen Dank!

Ansonsten möchte ich nichts erzählen, denn anscheinend muss man in diesem reichen Deutschland mehr als zusammenbrechen, um Hilfe zu bekommen. Es wird keine passwortgeschützen Beiträge mehr geben, ich kann mich nicht nackig machen – und bin im Moment nicht bereit dazu. Für psychosoziale Probleme gibt es auch unter Notfallnummern keine Lösungen. Ich kann gut verstehen, dass dies Leser*innen überfordert. Ganz im ernst – mich tut‘s das auch

Gedanken

ausgelöscht und poliert

vor mehr als 50 Jahren

Manchmal – schon wieder manchmal – mir scheint dies Wort ist eine Marotte von mir, also manchmal bekomme ich Muffensausen und mag dann nicht mehr! Aber wem geht’s nicht auch manchmal so? Mein Blog war nicht erreichbar, eine ganze Weile nicht. Mich macht das nervös wenn ich’s nicht in der Hand habe. Der Support des Hosters war ebenfalls nicht erreichbar. Mein Gedanke war: „Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“ Nichts, war einfach weg.

Der letzte Beitrag ist ebenfalls weg, nicht schade drum. Da bin ich nicht böse drum. Mein erster Freund – der, den ich geliebt habe – sagte immer: „Was weg ist, kannste du nicht wieder holen. Weg ist weg und wenn du versuchst das zu rekonstruieren, dann ist das dennoch was neues!“ Eckhard hatte oft recht, er war ja auch schließlich vier Jahre älter. Es war ein schöner Mann. Fand nicht jede*r. Er war nämlich nicht viel größer als ich und ich bin klein. Gemerkt hat man das nicht. Er hatte Muskeln, blendend weiße Zähne, wunderbar lange Haare; ich war neidisch, denn ich hatte mir, bevor ich ihn in Kroatien kennengelernt habe, meine langen Locken abschneiden lassen. Kurz, wie Jane Birkin. Wow, was kam ich mir toll vor! War ein großer Fehler, denn die Jungs standen nicht auf knabenhafte Mädels, sie wollten Femme fatale. Das war ich nicht, das bin ich nicht, und das werde ich auch nicht sein. Ich malte mir keine Chancen aus, ausgerechnet bei Eckhard zu punkten. Denn obwohl er so klein war, hatte er große Chance bei den tollen Mädels. Warum er mich ausgesucht hat, hat er mir später mal erzählt. Ich wäre die frechste aller frechen Mädels gewesen. Dabei war ich gar nicht frech. Ich war einfach nur schüchtern und hatte nur ne große Klappe und hab das überspielt, was ich dachte, nicht können zu können. In diesem Urlaub haben wir alles zusammen gemacht, nachts am Strand geschlafen. Es war bitterkalt, Schuhsohlen gegessen, jedenfalls war das Fleisch wie Schuhsohlen. Wir haben morgens um fünf Brötchen vom Bäcker geholt und uns dann in die Jugendherberge zurückgeschlichen, haben uns einen Kuss gegeben, sind jeder in seinen Schlafsack zurück gekrochen – natürlich Jungs und Mädels in getrennten Zimmern und haben um sieben so getan, als würden wir uns endlich wieder sehen. Schön war die Zeit!

Wieder in Deutschland musste ich zur Schule gehen, aber Eckhard hat mich mit seinem klapprigen Käfer abgeholt. Mein Vater hat das gar nicht gerne gesehen. Aber mein Vater mochte meine Freunde alle nicht!

… Jetzt bin ich total abgekommen, von dem was ich erzählen wollte. Ich habe gerade meine Fingernägel angeguckt und für nicht vorzeigbar befunden. Eckhard hatte nämlich immer wunderbar glänzende Nägel. Eines Tages kam er und verlangte Nagellackentferner. Ich stutze, das sah ihm nicht ähnlich, dass er sich die Fingernägel lackierte – hatte er auch nicht. Er hatte sie mit einem lederbezogenen Schwamm poliert. So ein Ding habe ich auch irgendwo, das suche ich und werde mich dranmachen meine Hände glänzend in Form zu bringen.

Übrigens ist Eckhard heute vor 42 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen …

Behinderung, Gedanken, Junioren

schmeckt wohl gut, aber ich mag es nicht

Dass der Kerle schlecht und wenig isst, wisst ihr ja. Kennt ihr auch seinen schönsten Spruch dazu? Jetzt sicher, ist ja die Überschrift dieses Beitrags. Heute hat er ihn wieder angewandt. Zum Abendessen gab es Gemüsepfanne – nicht nur mit Erbsen, die mag er – mit allem was wegmusste. Brokkoli, Möhren, Pastinaken, Lauch, ein bisschen Fenchel und Pilze. „Nee, Mama, willst du mich vergiften? So ein Durcheinander esse ich nicht!“

Wiebke hat kräftig reingehauen und Carstens Teller auch leergegessen. Morgen gibt’s schönes Wetter!