Gedanken

still am Sonntagmorgen

7:00 Uhr – verdammt, warum kann ich auch am Sonntag nicht ausschlafen? Gestern Nachmittag waren wir eine Stunde spazieren, Wiebke ist ein gutes Stück allein gefahren. Bis zum See geht’s eben. Nur in die Weinberge konnten wir nicht, das ist mir zu anstrengend mit zwei Rollstühlen. Später kam noch die Pastorenfreundin, um mal wieder MenschÄrgereDichNicht und mit Wiebke Wurfballon zu spielen. 10 Minuten durchschnaufen für mich. Inzwischen sind wir Champions im Brettspiel und da Carsten ein guter „Rausschmeißer“ ist, habe ich mich mit dem ewiggleichen Spiel ein bisschen angefreundet.

Am See, auf der Bank, die beiden vor mir, konnte ich einfach nur genießen. Wir wohnen in einer schönen Gegend und dennoch zieht es mich in den Norden. Ich brauche Wald, dies bisschen was hier ist, reicht mir nicht. Aber reiße ich die Junioren nicht aus ihrer Heimat heraus? Sie haben ihre Freunde – beide freuen sich auf Montag, da beginnt nach über einer Woche freier Zeit die „Arbeit“ wieder. Beide spekulieren schon, ob „Audi“ wieder da ist! Für die Ölwannen die Ablassschrauben mit Dichtungen zu versehen, ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, die beide akribisch ausführen und gerne tun. Auch wenn Carsten nach einer Stunde erst einmal flach liegen muss und manchmal sogar schläft.

Mein Sonntagmorgenkaffee wird kalt, mein Magen grummelt schon wieder, ich grüble zu viel. Musik würde die Stille zerreißen und Kopfhörer mag ich genauso wenig, wie die Junioren welche mögen. Jetzt könnte ich lesen oder die Krümel aufkehren, Staub wischen oder die Spülmaschine ausräumen. Vielleicht könnte ich auch einen Schal stricken, ein Gedicht schreiben …

Ich wünsche euch einen guten Sonntag – die Kirchturmuhr schlägt 8:00 Uhr, mir bleibt noch ungefähr eine Stunde für mich.