Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

bei mir piepst es

Irgendwas piep irgendwo immer! Vorhin war es hier die Waschmaschine und gleich wird es der Trockner sein. Unsere Wäscheberge sind gigantisch – ich verstehe das nicht. Die Junioren sind daheim und haben sowieso nicht den Anspruch superschick auszusehen. Sweathosen und Shirts ziehen sie auch noch mal an und doch rattern die Maschinen mehrmals in der Woche. Allein, wenn Carsten jede zweite Nacht ohne Windeln schläft… Das muss sein – behinderungsbedingt!

Jetzt piept sogar mein Wasserkessel. Heute trinke ich Tee – Atemtee, auch behinderungsbedingt! Die neuesten Coronazahlen (1113 Tote und 22368 Neuinfizierte) haben mir die Luft abgedrückt. Meine Bronchien piepen bzw. rasseln. Kein Grund zur Sorge, das tun sie immer. Warmer Tee schmeckt besser, als kalter Kaffee!

…wie komme ich jetzt aus dieser Nummer wieder raus? Der ganze Beitrag ergibt doch keinen Sinn. Außer, dass ich was geschrieben habe!

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Auf

Noch eine Woche – oder doch länger – wer weiß das schon, bleiben die Junioren daheim! In Zeiten, wo Homeoffice propagiert wird und dringend angeraten ist, bin ich mir nicht sicher ob ich den Kerle und das Töchting in die Lebenswerkstatt schicken soll.

Für mich ist das hart, aber was ist die Alternative? Wer nimmt mir die Entscheidung ab? Doch, wie schaffe ich das auch? Außerdem wird es noch kälter werden. Für Morgen ist viel Schnee angesagt – vorhin waren es hier minus sieben Grad und unsere Haustreppe glitzerte eisig.

Auf! Ich lasse die Junioren noch schlafen…

Familie, Junioren

wenn ich mich denn nur gruseln könnte

Das nur sollte fett geschrieben sein – aber in der Überschrift geht das leider nicht! Denn nur gruseln und nicht zusätzlich noch Angst haben, mich alleingelassen fühlen mit meinen Sorgen und Tun, neidisch sein  – ja, das bin ich auch – ist nur ein Teil meiner Wahrheit. Denn wenn die Pastorenfreundin ausschweifend davon erzählt, welche Wanderung sie schon wieder gemacht hat und wo sie spazieren war, dann bin ich nicht nur traurig, dass wir so gar nicht rauskommen, dann bin ich obendrein noch wütend und zornig, wenn sie das herausposaunt, ohne einen Funken Empathie aufzubringen. Nebenbei ist es dann so, dass sie sich bei mir über diese und jenen beklagt, was dieser und jene schon wieder falsch gemacht hat. Ich möchte gar nicht wissen, was sie denjenigen über uns erzählt. Ich möchte kein Mülleimer sein! Ich habe genug eigenen Müll, von dem sie wiederum nichts wissen will. 

Gruseln kann man sich zu genüge über das momentane Weltgeschehen. Corona tut sein bestes und das politische Gefüge driftet fast überall auseinander. Was gerade in den USA passiert, kann sogar auch hier in Deutschland geschehen. Der Reichstag wurde bekanntlich auch schon gestürmt. Über Politik will ich mich nicht auslassen, das überlasse ich Menschen, die kompetenter sind, den größeren Überblick haben. Mein kleines Reich wankt – das macht mir Angst.  Ich wachse über mich hinaus und zerbreche dennoch. Aber ich wiederhole mich immer und immer und immer wieder. Dabei bin ich nicht allein. Es geht vielen so. isa, erzähl doch mal wie dein Tag aussieht? Aber auch andere Familien mit behinderten Angehörigen, die daheim leben, sind isolierten denn je. Aber ich dreh mich im Kreis und die Energie, die ich gebrauche, um mich zu drehen,  muss und sollte ich anderweitig benutzen. Zum Beispiel, dass ich endlich mein Töchting in die Badewanne setze und ihr die Haare wasche …