Gedanken, Kuddelmuddel

Das hast du gut gemacht

Ist das nicht wunderbar wie wir Menschen miteinander umgehen, uns gegenseitig unsere Anerkennung bekunden und würdigen, was ein Anderer vollbracht hat?

Schon, ja – wenn es denn wahr wäre!

Die Wirklichkeit sieht leider anders aus: Neid, Eifersucht, Misskunst, bösartige Kommentare und noch vieles mehr. Kurz und gut: Er wird hintenrum nach Strich und Faden „heruntergemacht“. Wehe dem, der einen Erfolg vorzuweisen hat!

Dabei ist es so einfach; ein gutes Wort kostet nicht viel – lediglich ein wenig Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Wir haben es doch alle dringend/zwingend für unser Selbstwertgefühl nötig und erhalten es sehr, sehr selten. Ich meine die echte, ehrliche Anerkennung, nicht die Worthülsen und Phrasen bei Lobhudeleien und Empfängen.

Aber warum tun wir uns dann so schwer mit der Anerkennung?

Deswegen jetzt hier und sofort: Liebe Dani (auch wenn du es gar nicht liest), herzlichen Dank dafür, dass du uns gestern Abend so liebevoll aufgenommen hast! Auch und gerade deswegen, weil die Junioren gar keine Lust mehr hatten und ich sie nicht alleine motivieren konnte!

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

… statt nur dabei

Heute stehen meine Wünsche in krassem Gegensatz zu den gegebenen Möglichkeiten. Ich sehne mich nach Veränderungen, nach Menschen, Herausforderungen und ein bisschen Aufmerksamkeit. Wenn ich mich aber daran machen möchte, diese Vorstellungen umzusetzen, dann werde ich ausgebremst.  Alles kostet enorme Kraft. 

Außerdem trage ich zu schwer an den Problemen. Es ist notwendig Ballast abzuwerfen, sonst werden die Schwierigkeiten noch mehr wachsen – mir über den Kopf wachsen. Leichter nehmen, fällt unglaublich schwer.  Besonders mit dem Wackerstein des schlechten Gewissens im Handgepäck. 

Ich möchte, dass wir teilnehmen, nicht nur zugucken!

Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

nicht jeder behält an heißen Tagen einen kühlen Kopf

Vorweg: ich liebe meine Tochter – sehr sogar und manchmal bewundere ich sie auch!

Aber manchmal macht mir ihr Autismus sehr zu schaffen. Sie boykottiert einmal wieder sämtliche Therapien! Bei der Krankengymnastik macht sie sich steif und arbeitet sogar dagegen. Zum Glück hat sie zwei Therapeuten und zumindest der junge Mann kann mein Töchting motivieren, doch wenigstens die eine oder andere Übung zu machen. Sie will nicht, beziehungsweise hat andere Vorstellungen – und davon kann niemand sie abbringen – wie etwas zu sein hat. Da hilft auch gutes Zureden nicht. Es ist eher kontraproduktiv und das diskutieren ist unendlich. Kognitiv ist Wiebke leider nicht in der Lage, alles auf sachlicher Ebene zu bereden, da fängt sie schon mal an zu weinen und das wird ihr als Trotz, Sturheit oder Arbeitsverweigerung ausgelegt. Mich macht das traurig, kann ich ihre Art – nicht die Tat – gut verstehen! Die Ergotherapeutin weiß Wiebke zu nehmen und macht einfach ihr Ding. Bei der Logotherapie bin ich persönlich sehr zwiegespalten. Es ist eine sehr junge unerfahrene Frau, die sich von Wiebke diktieren lässt, was gemacht respektive nicht gemacht werden soll. Wiebke ist der Bestimmer ob Therapie ist, oder nicht. Einerseits bewundere ich sie dafür – macht sie dann doch Dinge nicht, die ihr nicht gefallen. Aber andererseits ist es notwendig, auch mal etwas zu machen, was man nicht unbedingt will!

Jetzt sitzen die Junioren auf der Terrasse – noch im kühlen Schatten – Carsten ist nicht in die Werkstatt, weil er wieder einmal gekotzt hat und Wiebke leistet ihm solidarisch Gesellschaft …