Gedanken

und wenn dich

…ein fremde junge Frau liest, wie ein offenes Buch und sie nicht einmal Psychologie studiert hat, dann bin ich doch sehr beeindruckt von ihr. Wenn sie dann noch eine sehr fähige Physiotherapeutin ist und auf Anhieb meine Schwachstellen im Schulterbereich findet – nur nach einem 10minütigen Eingangsgespräch, so fühle ich mich bei ihr in sehr guten Händen wissend. Leider ist sie jetzt 14 Tage im Urlaub und ich weiß nicht, was mich beim nächsten Mal in der Physiotherapie erwartet!

Unser Wochenende war erlebnisreich und randvoll angefüllt. Samstags waren wir bei behinderten Freunden und haben ein sehr kurzweiliges Theaterstück über das Neinhorn angeguckt. Der Kerle hat lebhaft mitgespielt, obwohl er gar nicht auf der Bühne stand.

Sonntag gab es großes Blasorchester im Nachbardorf, wo fast jeder – so scheint es mir – im Musikverein Mitglied ist. Vom Viertklässler bis zum Rentner spielen die Leute Trompete, Posaune, Querflöte, Oboe und alle Arten von Blasinstrumente und es war ein wunderbares Vergnügen ihnen zuzuhören. Bei beiden Veranstaltungen habe ist festgestellt, dass wir gar nicht so isoliert sind, wie ich immer denke.

Am Montag war hier herrlichstes Wetter und da meine Kräuterecke völlig verkrautet ist, wollte ich mir eine Kräuterschnecke basteln. Es ist ein großer Topf geworden für die grünen Gewürze der Küche und steht jetzt auf der Terrasse am Küchenausgang.

Heute Nacht war‘s mal wieder nicht meine, aber das Hirnforscherbuch hat mich obendrein zusätzlich wachgehalten und der Fall einen kleinen Mädchen, das trotz ausreichender Nahrung nicht wachsen und zunehmen konnte, hat mich nachdenklich, traurig an meinen Kerle erinnert. Zum Glück für Carsten hat sie ein Schicksal, das mit Verwahrlosung begann, aber in Liebe – wenn auch nicht vollständig – aufgefangen werden konnte. Das Buch ist harter Tobak. Mich heilt es – so komisch und verrückt es sich anhört!

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Mein Weg ist steinig, ich habe das Gefühl barfuß zu gehen, manchmal ist es Eis und manchmal brüllend heiß, dann laufe ich über Wiese mit Brennnesseln oder Gänseblümchen, durch einen plätschernden Bach, über eine Brücke aus Stein oder eine schwankende Sisalhängebrücke. Manchmal fühle ich mich sehr alleingelassen, aber im Hintergrund ist immer jemand der/die mich auffängt!

Gedanken

wenn nur

 

… die Übelkeit nicht wäre!

Ich bin an einem Punkt, an dem ich heute Nacht alles hinschmeißen wollte. Besser das, was ich kenne und beherrsche, als eine ungewisse Zukunft! Momentan habe ich das Gefühl auf zwei Hochzeiten tanzen zu müssen. Da fällt mir sogar lesen schwer – dem Kerle lese ich vor und dem Töchting ihre Bücher kennen wir eh auswendig – ich komme über Fachliteratur nicht hinaus und da dreht sich auch alles nur um Angst und Neurodiversität. Mir schwirrt der Kopf, aber ich will‘s wissen! 

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Da ich einmal angefangen habe, werde ich nicht aufhören. Heute mache ich Musik. Mama, lernst du jetzt ein Musikinstrument? Lust hätte ich schon, doch lieber möchte ich in den nächsten Tagen ein großes Bild malen …

Alltag, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel, Musik

es gibt die, aber auch die

Bei mir ist es etwas kryptisch. Das ist der Tatsache geschuldet, dass ich bei den Mitarbeitern meiner Behandlung erscheine, wie ein offenes Buch – und dennoch lesen sie nur einzelne Seiten. Was sie untereinander besprechen, weiß ich nicht. Das ist auch noch ein Angstpunkt bei mir. Mir scheint, sie haben eine feste Vorstellung! Allerdings habe ich diese mit meinem Musikgeschmack ins wanken gebracht. Heavy Metal haben sie nicht erwartet:

Dabei mag ich Schubladen – keine abgeschlossenen – aber welche aus der man hin und wieder Überraschendes herausholen kann. Schubladen räumen einfach nur auf. In der einen steckt das Tutu und in der anderen die Lederjacke! Oder es steckt das verängstigte Häschen drin, das von der linken Seite die Schminke bekommt, um sich aufzuhübschen und von rechts danach die Schreibfeder, um die schlummernden Gedichte aufzuschreiben.

Zwanzig vor neun: die Junioren schlafen noch! Was gäb ich drum, das auch tun zu können. Stattdessen rattert es bebend, schwebend, schwerevoll zehn Zentimeter über der Erde.

Der Kerle muss rasiert, frisiert (also Haare schneiden), pedikürt und gecremt werden – nachdem er gebadet hat. Dem Töchting durfte ist letztens nur den Pony schneiden, bei ihm wird‘s etwas mehr…

… erstmal Baristakaffee, mit dem aus der heimischen Rösterei!