So langsam habe ich selten gelesen – und nichts nebenbei, als meine Tagesgeschichte von Monika Helfer. Altern, von Elke Heidenreich, schlaucht! Ich habe es geschenkt bekommen. (Mein Dank geht in die Schweiz.) Wenn ich nicht schon vom Leben gestresst wäre, dann wäre ich es jetzt. Momentan lese ich nur nachts. Tagsüber passiert das, was man Leben nennt. Gutes, wunderschönes, normales, aufregendes, nerviges und vielseitiges Leben. Mit vollgepinkelten Betten, Teppichen, auf die gespuckt wurden und eiskalten Beinen (nicht meine) – dick obendrein und geschwollen. Leben mit lautem Lachen und durchkitzeln, bis Tränen kommen und die Stimmung umschlägt. Lesen ist nicht drin, wenn der Lesestoff viel zu nah an einem dran ist und wenn man auf jeder zweiten Seite etwas unterstreichen möchte.
Meine eigenen geliebten Bücher sehen oft nicht schön aus. Voller Eselsohren und Unterstreichungen. Gerade die Bücher, die mich am meisten berühren, sehen am schlimmsten aus. Ich lebe mit ihnen. Durch sie, und das Alternbuch muss überall mit hin. Ob ich dann darin lese, ist nicht gesagt – aber dabeihaben möchte ich es. So habe ich es auch einmal mit einem Buch von Samuel Koch gemacht. Es war zum Schluss völlig zerfleddert und dann konnte es weg.
Bücher, die nach meinem auslesen noch immer wie neu aussehen, gibt es auch. Ich achte sie und wenn sie scheinbar unberührt daherkommen, dann habe ich sie in Watte gepackt gelesen. Es wird wieder Zeit, dass ich für mich Zuckerwattelesestunden habe – für die Junioren gibt es diese jeden Tag. Sie genießen diese sehr…
8. Februar 2025 19:57 —
Zuckerwattelesestunden, herrlich, das Wort!
Und alles.-
9. Februar 2025 08:00 —
Es ist schön zu lesen, wie wichtig dir manche Bücher sind.
So eine „innige“ Beziehung habe ich zu keinem von ihnen, auch wenn ich manche bestimmt nicht weggeben möchte.
Und dein Wort „Zuckerwattelesestunden“ ist einfach genial!
Lieben Gruss ins Wochenende,
Brigitte
9. Februar 2025 12:00 —
Nicht alle Bücher sind wichtig – manche ertränke ich sogar in der Badewanne, oder kloppe sie in dier Papiertonne!
9. Februar 2025 12:00 —
Es schlaucht! Das tut mir jetzt ein wenig leid. Aber Dein Text legt auch die Hoffnung nahe, dass es in einem guten Sinne schlaucht, dass es zu einer intensiven inneren Auseinandersetzung führt, meist im Guten! Viele Unterstreichungen wünsche ich dem Buch. Dann hat es sich gelohnt, dass es die lange Reise gemacht hat.
9. Februar 2025 12:03 —
Liebe frau frogg, die Reise dieses Buches hat sich jetzt schon gelohnt. Danke fürs schicken!
16. Februar 2025 08:23 —
Wunderschön beschrieben – das echte Leben zwischen Buchseiten und Chaos. Manchmal ist Lesen einfach nicht drin, weil das Leben lauter ist als jede Geschichte. Und trotzdem trägt man bestimmte Bücher mit sich herum, auch wenn man keine einzige Seite darin aufschlägt. Die Sache mit den zerfledderten Lieblingsbüchern kenne ich nur zu gut – Eselsohren, Notizen, Kaffeeflecken… genau so sieht ein Buch aus, das wirklich gelebt wurde!
16. Februar 2025 08:28 —
Willkommen Matthias und Dankeschön für das Lob. Bücher, die geliebt oder auch gehasst werden, haben Spuren.