Kuddelmuddel

Joan & Bob

…und wieder viel zu früh am Morgen. Ich brauch noch keine Musik zum tanzen – nur welche um wach zu werden!

Behinderung, Kuddelmuddel

eine verschwundene Brille und noch viel mehr

Ich freue mich über jeden Kommentar – sind sie doch ein Zeichen, dass der Text gelesen wurde. Danke!

Am Sonnabendnachmittag ist Wiebkes Brille auseinandergebrochen. Kein Problem, dachte ich, habe ja eine Ersatzbrille dabei – Pustekuchen, die Brillenschachtel war leer. Ich habe die Brille reparieren können. Nur mit den Fingern. Darauf bin ich stolz. Heute stelle ich fest, dass die zweite Brille nicht mehr da ist – verloren! Wahrscheinlich auf einer Freizeit oder irgendwo. Ich weiß es nicht. Also werden wir heute Nachmittag zuerst einmal die notreparierte Brille vom Optiker richten lassen und eine neu aussuchen – eine Brille allein reicht nicht. Wenn diese kaputt ist, tappt Wiebke im dunklen. 

Cola auf dem Teppich klebt und zieht den Dreck an. Ich bin heilfroh, dass keine Astronautenkost umgekippt ist, als Carsten mit mit Händen und großen Worten erklären wollte, dass Mannheim ganz woanders ist, als Köln – und dass ein Zug von München nach Hamburg sehr lange unterwegs ist und man zwischendurch im Bordrestaurant etwas essen kann. – Er aber nicht! Warum nicht – darum hat er lange rumgedruckst. Ich jedenfalls habe gerade kniend den Wohnzimmerteppich geschrubbt. 

Der langersehnte Regen ist da. Ich schaue von drinnen den tanzenden Tropfen zu. Der Wind wirbelt die letzten Blätter, kleinere Äste peitschen durch die Luft – es kommt pitschnass vom Himmel und wir wollen ins Dorf. Die Schimpfkanonaden der Junioren kann ich jetzt schon singen.

Unser Adventsbuch ist lustig – interessiert aber die Junioren nicht die Bohne. Da müssen sie jetzt durch!

 

Kuddelmuddel

Alltag, mal wieder

Wir sind wieder im Süden! Unser Alltag hat uns wieder. Ob Ulli das so profan wirklich wissen will?

Die letzten dreieinhalb Tage waren jedenfalls kein Alltag. Es waren schöne Tage, voller Harmonie und Gemeinschaft. Für mich waren es sehr anstrengende Tage mit einer An- und Abreise von jeweils fast 500 km. Wunderbar ist, dass die Junioren gute erfahrene Autofahrer sind und nicht an der ersten Ecke schon quengeln, wann wir endlich da sind. Es macht Spaß mit den beiden zu reisen.

Wegfahren sind meine kleinen Fluchten vom Alltag. Dabei hätte ich es Daheim bequemer, alles liegt da, wo es hingehört und Stufen haben wir nur vor der Haustür. Meine Mutter hat zwei Treppen im Haus und so trage ich mein Töchting, das 26kg wiegt am Tag mehrmals aufs Klo oder von einem Zimmer ins andere. Da ist der Kerle mit seinen 12kg ein Floh. Aber auch Flöhe wollen von A nach B.

Wir sind alle gerne in meinem Elternhaus. Es riecht ganz anders, überall sind kleine Kostbarkeiten. Kunstgegenstände, Kunstgewerbe, Patchworkdecken, Skulpturen von uns Kindern. Webarbeiten, die wir Kinder gemacht haben liegen ganz selbstverständlich als Teppiche herum. Unsere Bilder hängen an den Wänden, auch die der Enkel. Dennoch ist nichts zugemüllt und chaotisch. Ein Künstlerhaus! Manchmal sehne ich mich nach diesem Alltag zurück. In so mancher Ecke saßen wir Geschwister zusammen und malten, werkten, töpferten, und zeichneten. Ja, wir schneiderten sogar unsere Kleidung und strickten, häkelten …

Diese Geschäftigkeit vermisse ich hier. Dieser Alltag ist so ein ganz anderer. – Ich liebe sie beide nicht immer – ich brauche die Fluchten, um geerdet zu werden und zu wissen, zu spüren, was ich habe!

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