Kuddelmuddel

nach dieser Nacht

Viel zu oft und zu lange lag ich heute Nacht wach. Die Junioren haben geschlafen – tief und fest – beide sahen so friedlich aus. Carsten hatte sein Fritzle an der Hand und Wiebke lag komplett eingekuschelt im Bett. So schön zu sehen!

Mich trieben Gedanken um. Geschlafen habe ich wenig. Meine Brust schmerzt – nein, es sind die Bronchien, die kleinen Verästelungen in der Lunge, mein ganzer Brustkorb. Es ist auch die Psyche, die schmerzt. Meine Physiotherapeutin hat mir Fasziengriffe beigebracht – ich ziehe mir quasi meine Rippen auseinander um wieder Luft zu bekommen…

Behinderung, Kuddelmuddel

Spazieren gehen, singen und sonst noch was

Herrliches Wetter, Sonnenschein allenthalben, warme Fußsäcke, gut gelaunte Junioren, Kommentare, die mich provozieren wollen, ein nasses MenschÄrgereDichNicht-Spielfeld, goldener Tee und dreckige Fenster. Die letzten Tage im Februar haben es in sich. 

Ich bin ein garstiger Mensch. Warum nur ficht mich das nicht an? Vielleicht deswegen, weil ich gerade einmal wieder mit mir selbst im reinen bin?  Trotz oder wegen der Kraft?

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Als gelernte Schriftsetzerin stört mich einfach ein dahingeschludertes Schriftbild – ich bin jemand, der schöne Dinge liebt. Allerdings verlange ich nicht, dass jeder auch das schön finden muss, was ich gerne mag.

 Giacomettis Gestalten sind ja schließlich auch Ansichtssache. Manch einer mag sie und ein anderer mag Rubensfiguren. Jeder nach seinem Gusto. In der Kunst ist alles erlaubt. Putti und Teufel, Gekleckse und gegenständliche Malerei. Farbig oder monochrom. Leben und Leben lassen. Ich gestehe es meinen Widersachern zu, verlange von diesen aber auch, dass sie es mit zugestehen.

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Carsten baut ab! Der Kerle hat wieder fast ein Kilo abgenommen. Wenn jemand 100kg wiegt, sicherlich ein Klacks. Bei 12kg ist das lebensbedrohend. Eure Sorgen will ich nicht, aber ihr wollt sicherlich meine auch nicht haben. In Zeiten des körperlichen Verfalls – es kommen sicherlich auch wieder andere Zeiten – aber in diesen bin ich angespannter, als sonst. Wenn kein Essen im Magen bleibt, es erst gar nicht gegessen wird, dann möchte ich denjenigen sehen, der keine Angst um sein Kind hat. 

Dabei unerschrocken und einigermaßen normal zu bleiben, kostet Kraft. Sorgen kosten Kraft, versorgen kostet Kraft und die Angst nicht zu zeigen, sorglos zu erscheinen, kostet auch Kraft. Manchmal möchte ich meinen Kritikern den Bettel vor die Füße werfen und sie fragen, ob sie für ein paar Stunden meinen Job machen wollen.

Ganz ehrlich – ich bin gekränkt.

Kuddelmuddel

Heinz Rudolf Kunze

Euch allen einen wunderbaren schönen Sonntag – friedlich und fröhlich! Der Dauergästin auch!