Tante Kleinsorge war die Lebensgefährtin von Onkel Amroschkewitz, warum die beiden nicht verheiratet waren und in wilder Ehe miteinander wohnten, das habe ich als Kind nicht verstanden. Bei Tante Kleinsorge gab es Vorla-Brause und auch Bier für die gesamte Nachbarschaft. Tante Kleinsorge verkaufte aber auch an die Damen Hormocenta.
“Man kann nicht früh genug damit beginnen!“, sagte sie immer, kleisterte sich ihr Gesicht voll und war der Meinung, dass sie die schönste Frau am Platz war. Wir Kinder hatten eine eigene Meinung. Ihre Haare waren strohgelb, total struppig und ihre Kittelschürzen hatten die Eleganz eines Kohlenkellers. Harti focht das nicht an. Harti musste endlich bei Onkel Amroschewitz wieder punkten. Und Tante Kleinsorge war Onkel Amroschewitz Augenstern. Blumen brauchte er ihr keine schenken, Schönheit hatte sie auch so und anderweitig helfen konnte Harti auch nicht, weil er das letzte Mal, als er die Flaschen sortieren wollte, 2 Kästen umgekippt hatte und allen Flaschen der Hals gebrochen war. „Du bringst mich noch um meinen Verstand!“,schluchzte Tante Kleinsorge. „Ich würd dir ja gern mein gebn, abba da is auch nich viel un das büschen, wasich hab, das brauch ich selba!“ „Harti, du bist unmöglich!“ „Abba ich hab Gefühl, Mitgefühl – odda?“
Ungesund
Tee mit Zucker – einfach nur süßen Tee, literweise!
Brief an eine fast vergessene Freundin
Liebste!
Fast hätte ich Dich aus meinem Gedächtnis gestrichen. Schon zu lange hatte ich auf ein Lebenszeichen von Dir gewartet. Es schien, als seiest Du verschollen. Doch dann tauchtest Du plötzlich wieder auf. Nie hätte ich geglaubt, dass es mich so stark anrührt Dir wieder zu begegnen. Nie hätte ich vermutet, dass ich Dir so stark zugetan war. Dazu habe ich Dich zu wenig vermisst.
Doch jetzt bist Du da. Ich will Dich nie wieder fortgehen lassen. Weiß allerdings noch nicht, wie Du Dich in mein Leben eingliedern lässt. Kaum bist Du wieder da, tauchen also schon die ersten Probleme auf. Wahrscheinlich hatte ich Dich auch deshalb fast aus meinem Leben gestrichen, weil es zu schwierig war, Dich zu integrieren. Viele stören sich an Deiner Gegenwart. Sie wollen nicht, dass Du zu mir gehörst. Sie dachten, sie hätten diese Flause aus meinem Kopf vertrieben und ich gehörte jetzt ganz und gar zu ihnen.
Doch da haben sie sich in mir getäuscht. So schnell lasse ich mir nichts wegnehmen. Zwar hat es lange gedauert, aber jetzt bist Du endlich wieder da. Und ich möchte, dass Du bei mir bleibst. Du sollst mich inspirieren, wir wollen unzertrennlich werden. Du bist mein Lebenssaft, aus Dir schöpfe ich meine ganze Kraft und ich weiß, dass ich auf Dauer ohne Dich eingegangen wäre wie eine Blume, der man das Wasser versagt.
Ich danke Dir, dass Du wieder da bist. Ich freue mich auf unser gemeinsames Leben, doch Du musst mir noch Zeit geben, mich an Dich zu gewöhnen.
Meine fast vergessene – Leidenschaft.