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wir leben noch

Sie saß da und fragte sich, wie man dem eigenen Herzen beibringen konnte, zu lieben und dafür nicht mit Schmerz zu bezahlen.

Meine Tage sind randvoll, die Nächte auch, die Erkältung der Junioren hält sich in Grenzen – auch deswegen, weil ich ihnen jeden Tropfen Flüssigkeit einrede. Gegessen haben beide (fast) nichts. Dem Töchting schadet das weniger als dem Kerle. Dieser macht mir Sorgen. „Mama, ich will dir keinen Kummer machen. Aber ich kann nicht!“ Es tut weh! Meine Wackelpuddingbeine tragen mich dennoch stark durch die Stunden. Ich komme zu nichts und gehe abends immer später ins Bett, lese statt der empfohlenen Romane fantasievolle Jugendbücher mit Fabelwesen – möglichst weit entfernt der Realität, um nur nicht auch noch am Abend mit ihr konfrontiert zu werden.

Das Leben ist nichts für Feiglinge – und ich bin mutiger denn je!

nachts Gedanken

Mir ist ein bisschen die Lust am bloggen vergangen. Da wird Toten Sontag geschrieben. Ist der Sonntag tot? Oder es wird die Liebe Name (nehmt jeden Frauennamen) gegrüßt! Hat die Liebe plötzlich einen Namen oder meint die Schreiber:in die Person dahinter? Oder es wird in Abkürzungen geschrieben, die nur sehr eingeweihte Personen verstehen. Mde! Oder der Personennahverkehr wird als Personen – Nah – Verkehr bezeichnet. Was soll das heißen? Die Personen sind nah und der Verkehr ist fern?

Deutsch ist eine sehr präzise Sprache und wird so verhunzt. Nicht jedes Bandwurmwort ist schön! Ein Satz endet mit einem Satzzeichen und davor kommt auf keinen Fall ein Leerzeichen, auch wenn es ausgerufen ist!

Mir blutet mein Schriftsetzerherz und das, der Leserin. Es heißt nicht, dass ich keine Fäler mache – irren ist menschlich.

Bloggen soll Spaß machen. Auch mir, als Schreiberin. Tut es gerade nicht wirklich. Dennoch mache ich weiter. Aus Routine. Vielleicht auch aus Pflichtbewusstsein. Möglicherweise bin ich zu ernsthaft, habe zu wenig Humor, bin eventuell zu besserwisserisch und bediene ein absolutes Nischenpublikum. Boulevard liegt mir nicht. Hier gibt es keinen Klatsch – müde bin ich, traurig sowieso, Mutig immer! November ist nicht mein Monat! Aber welcher ist das schon?

Allerseelen ist November

Allerheiligen

Aller Heiligen gedenken wir
Aller, die gestorben sind
Aller, die durch Jesus Christus den Tod überwunden haben
Aller, die uns heilig sind
Aller Vergänglichkeit

Allerheiligen
Der Tag nach dem Reformationstag
Der Tag vor Allerseelen
Der Tag an dem wir Kerzen anzünden
Der erste Tag im November

Allerheiligstes ist dort
Wo wir unsere Schätze aufbewahren
Unsere kostbarsten Güter
Unsere liebsten und schlimmsten Gedanken
Dort liegt die Thora und die Reliquien

Wir gedenken der Menschen
Der Lebenden und der Toten

Der Ewigkeitssonntag ist später
— wie die Ewigkeit.

Amen

©petra ulbrich

… übrigens ist der gesprochene Text nicht mit dem Gedicht identisch!

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