Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Abends zur Essenszeit

Himmel überm Dorf
Himmel überm Dorf

Manchmal gibt es Tage, die schon gebraucht zur Welt kommen. Dann wieder kann es aber auch sein, dass sich solche am Abend auflösen und sich friedlich mit Kartenspielen und Pilzomelett zur Ruhe begeben. Der heutige war so einer:

  • Wiebkes Rollstuhlräder haben beim Rückwärtsfahren blockiert
  • Carstens Rollstuhlsitz war voller Marmelade
  • Kaffee war keiner mehr da
  • aller allergiegeplagten Augen tränen
  • meine Nase – ach, sprechen wir lieber nicht drüber
  • wegen zweier defekter Rollstühle war an einen, noch so kleinen Spaziergang nicht zu denken

… und dann löst sich alles in Wohlgefallen auf und der Abend ist gerettet!

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Außerdem bin ich langweilig! So sagt Carsten wenigstens. Mir ist aber gar nicht langweilig. Ich habe viel zu tun, bin beschäftigt – sogar sehr beschäftigt. Damit, dass ich den Laden hier am Laufen halte und die Junioren und andere Besucher unterhalte. Ich brauche jetzt ein Bier! Der Laden um die Ecke hat noch auf – ich hole mir jetzt ein Tannenzäpfle!

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Nachtrag um 22:02 Uhr: jetzt spinnt auch noch mein Handy – ich muss ins Bett. Schlaft gut, träumt süß von sauren Gurken!

Behinderung

Verlassen

Auch wenn viele Helfer und Therapeuten um uns herum sind, hier im Haus wirbeln, die Junioren durchkneten, die Zimmer putzen, mit Carsten & Wiebke spielen, sich großartig bemühen – so sind sie mir einerseits eine gute Hilfe, andererseits sind es mir zu viele (verschiedene) Menschen. Bei aller Unterstützung – ich weiß diese wirklich sehr zu schätzen – gleichwohl, fühle ich mich total verlassen. Hier ist alles durcheinander. Jeder, dieser wunderbaren Personen, legt die Gegenstände ungefähr dahin wo er/sie vermutet, dass sie hingehören – jeder woanders. Und das bei einer Aspergerautistin! Ich weiß nicht, ob ihr nachvollziehen könnt, dass mir dieses großen Stress verursacht?  Eine Helferin hat beim Staub saugen meine Designerlampe zerschmettert. Kann passieren und ist versichert, hat mich aber aus der Bahn geworfen.

Noch nicht vollständig gesund und in Coronazeitquarantäne (nicht wirklich, aber fast Quarantäne!). Ganz schön mistig!