Als ich ein kleines Mädchen war, sagte mir niemand, dass ich hübsch sei. Man sollte allen kleinen Mädchen sagen, dass sie hübsch sind, selbst wenn es nicht stimmt. | Marilyn Monroe
Dies Zitat habe ich erst heute entdeckt! Mir hat auch kaum jemand gesagt, dass ich hübsch bin – auch als kleines Mädchen nicht. Ich fand mich immer hässlich. Hatte zu lange Haare, hatte die falsche Frisur, nicht die Klamotten an, die alle hatten, war zu dünn mit pickligen Beinen und nie braun genug. Alle anderen Mädchen waren schöner als ich. Sogar meine dicke Freundin – die hatte nämlich schon einen Busen!
So habe ich mich versteckt. Zog Schlabberhosen an und Wollröcke im Sommer. Wenn ich mal mit ins Freibad ging, dann nur, wenn ich meinen Körper unter einem zeltartigen Kleid verstecken konnte. Außerhalb der Jugendclique zog ich Hosen an und kraxelte kletternd den Hohenstein hoch. Da wurde ich respektiert, da zählte es nicht, wie man aussah. Da zählte Geschicklichkeit.
Als ich dann Mutter wurde, war es auch egal, wie ich aussah. Hat niemand gesehen. MamS war unterwegs und ich war es ebenfalls im Auftrag der Kinder. Was jetzt aber nicht heißen soll, dass ich mich nicht schön angezogen habe! Schick gekleidet war ich immer, da war war schon unsere Mutter vor. Sie war schließlich Schneiderin! Aber gesehen hat mich niemand. Mir (fast) niemand gesagt, dass ich hübsch bin.
Ich ziehe mich nicht für andere an – heute erst recht nicht mehr. Ich ziehe mich an, für mich! In erster Linie möchte ich mir gefallen. Aber auch das fällt mir schwer.
Unterbrechungen – Fortsetzung möglich!