Behinderung, Gedanken, Junioren

einmal Krankenwagenfahrt und zurück

Aufregend war der Vormittag – sehr aufregend.
Mit geplatzten Ballon vom PEG-Button. Dieser ist dann rausgefallen.
Mit ängstlichem Töchting, weil ihr Bruder nun keine Nahrung mehr direkt in den Bauch kriegen kann.
Mit Muffensausen meinerseits, als ich den defekten Button wieder in den Kanal geschoben habe.
Mit einem RTW, der unverrichteter Dinge wieder weggefahren ist, weil er kein Sicherheitssystem für so kleine Menschen hatte.
Mit den zwei netten Rettungs-Frauen, die den Kerle und mich ins Krankenhaus gefahren haben.
Mit einer überforderten Notaufnahme.
Mit der zickigen Sekretärin in der Gastro-Ambulanz.
Mit dem supernetten Oberarzt, der mir vergewissert hat, dass ich alles richtig gut gemacht habe.
Immer noch mit den zwei kompetenten Rettungssanitäterinnen, die uns währenddessen nicht alleingelassen und uns sicher wieder nach Hause gebracht haben.

Welche Szenarien sich in des Kerles Kopf und dem des Töchting abgespielt haben, kann ich nur annähernd nachempfinden. Meine mag ich nicht erzählen, denn nebenbei konnte ich bei einem (für mich) wichtigen Online-Portal mein Passwort nicht mehr eingeben, geschweige denn zurücksetzen. Töchting hatte einen anderen sehr neuen Aushilfsfahrer für die Werkstatt, der außerordentlich unsicher ist. Der Kerle wollte einen bestimmten Spielzeugkrankenwagen mitnehmen – und ich habe den nicht gefunden…

… jetzt erst mal einen Flat White – ich bin platt!

Behinderung

Behindertenarbeit

… & Gruppenzugehörigkeit

Die Junioren passen in keine Schublade genau hinein. Weder in die, der kleinwüchsigen Menschen, noch in die, in der Kinder mit MOPD sehr liebevoll unterstützt werden. Eine Gruppe mit Glasknochen hatte ich bis dato nicht gefunden. Dabei gibt es eine gar nicht mal so weit weg von uns. Heute habe ich einen Kontakt knüpfen können. Dort gibt es bald ein Sommerfest zu dem wir herzlich eingeladen wurden. Schade ist allerdings, dass genau an dem Tag die Junioren mit ihrer Band einen großen Gig haben! Den Auftritt  beim Diakoniefest wollen sie unbedingt – und auch ich freue mich darauf. 

Der Mensch ist ein soziales Wesen und möchte irgendwo dazugehören, möchte nicht unbedingt nicht immer Außenseiter sein. Ich wünsche mir für meine Junioren eine Gruppe wo sie unter ihresgleichen sind. Und ich wünsche mir für mich, dass ich mich austauschen kann, dass meine Ängste verstanden werden.

Wahrscheinlich habe ich schon wieder Erwartungen, die nicht ganz erfüllt werden können – aber vielleicht ein bisschen ähnlichere Schicksale – es wäre so schön! Natürlich ändert sich an der Behinderung nichts. Doch Gemeinschaft stärkt und einer Gemeinschaft zugehörig sein, gibt ein gutes Gefühl!