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nachts

Sie sitzen im gleißenden Licht der Burger-Bar, weil etwas anderes um diese Zeit nicht mehr geöffnet hat. Um halb drei hat es zu schneien begonnen. Kümmerliche Flocken, die jetzt in Regen übergehen. Leise regnet es.

Der Taxifahrer, der Engel und eine Frau, deren Namen niemand kennt – jeder sitzt an einem anderen Tisch.

Sie wachen über die Stadt. Das nehmen sie sehr genau. Müdigkeit schreckt sie nicht. Manchmal geht der Taxifahrer und bringt einen Verirrten heim. Der Engel greift einen ins Messer. Dann kommen sie wieder.

Was macht die Frau? Niemand weiß es. Aber es scheint gut zu sein, dass sie da ist. Da sind sie sich einig. Sie geht ihrer geheimen Aufgabe nach, die nicht einmal sie selbst kennt. Sie tut es gewissenhaft.

Jede Nacht! Jede Nacht ist sie da. Ihre Treue lässt den Engel weitermachen.

Ich könnte, wenn ich wollte?

 

  • über alte Frauen schreiben.
  • über deren Kleidungsstil.
  • könnte über die Streitkultur schreiben, die es nicht gibt, weil manche Leute sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn man mal ein bisschen überspitzt agiert.

Okay, ich schreibe über alte Frauen – bin ja selber eine, und ich vermute, dass niemand alt sein will und ist. Alt ist immer zehn Jahre älter, als man selbst. Gerade als Kind und Jugendliche waren Mädchen und Frauen, die zehn Jahre älter waren, steinalt. Das hatte sich zwischendurch ein bisschen angenähert und jetzt ist es … Ja, wie ist es denn jetzt? Manche Frauen in meinem Alter empfinde ich als alt und dann ist da die entfernte Nachbarin Mitte fünfzig, die mir in ihren Ansichten und ihrem Äußeren jenseits von Gut und Böse scheint. Aber es gibt sie auch, die Frauen, die fit wie ein Turnschuh und schick angezogen fast achtzig sind. Fit, nicht nur körperlich! Nein, rundum. 

Ich bin auch alt. An manchen Morgen 101 und an anderen kann ich nicht schnaufen, mir fehlt die Puste – ich bin atemlos. In den Spiegel mag ich dann nicht gucken. Ich habe ein neues Handy und spaßeshalber ein Selfie geknipst – oh jemine, jede Falte sieht man überdeutlich. An Fotos merkt man‘s. sieht man‘s. Dabei fühle ich mich innerlich doch ganz anders.

Übrigens: gestern Abend haben wir es nicht zum Konzert geschafft. Wir waren auf der Straße. Im Stau. In der Umleitung. Im Niemandsland verschollen. Für eine Strecke, für die wir normalerweise eine Dreiviertelstunde benötigen, waren wir 2 Stunden unterwegs und hatten gar keine Chance rechtzeitig zum Konzertbeginn vor Ort zu sein. Nachträglicher Einlass nicht erlaubt!

ich weiß ja auch nicht

Irgendwie ist das heute ein Trödeltag mit Druck. Erst baden beide Junioren ausgiebig und dann ist das Badezimmer völlig nass und jetzt geht‘s fast im Hurra weiter, weil wir nämlich am frühen Abend ein Konzert im Salzsiederstädtchen besuchen.

Nebenbei nervt mich der Kanzler, der nicht meiner ist. Die Vogelgrippe lässt die Eier teuer werden. Der US-Präsident? Muss ich über den schreiben? Die Mütterrente und die Ungleichbehandlung: Was hätte ich für eine Rente, hätte ich arbeiten können! Gestern war auch noch erster Tag pflegender Eltern

… ich nehme mir das Recht raus, keine Zeit zu haben!

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