Behinderung, Kuddelmuddel

Endlich wieder Alltag

… wenn auch mit Zeter und Mordio!
Montagmorgen ist generell ein schwieriger Tag, aber Montagmorgens nach Urlaub ist bei den Junioren ein schrecklicher Morgen. Es ist, wie immer, viel zu früh. Aber am Montagmorgen ist es nach dem Urlaub doof, blöd, bescheuert und obendrein noch viel zu früh. Es ist (schon wieder) noch dunkel – kommt jetzt der Herbst? Es gibt kein Toastbrot, also auch nur Müsli und Kaffee: „Mag ich nicht!“, sagt Wiebke und Carsten gluckert ihn einfach weg. Geredet wird Montagmorgen nichts, es wird befohlen und ein bisschen auch genölt…

Mein Kaffee ist kalt geworden, aber kalter Kaffee macht schön!

Kuddelmuddel

Fragment

Komm lass mich los
lass mich gehen
wohin weiß ich noch nicht
aber lass mich los
lass mich meinen Weg gehen
meinen eigenen …

Gedanken, Gedicht, Junioren

Ich sterbe

Sehr provozierend – ich weiß. Aber auch ihr sterbt!

Unser Sterben beginnt, lange bevor wir geboren werden. Zeit online Wissen, eine Seite, auf der ich gerne stöbere, weil auch ein Laie, wie ich, vieles versteht, hat mich nachdenken lassen. Ich sterbe und ich habe auch davor Angst. Wahrscheinlich nicht einmal vor meinem eigenen Tod, wie es Mascha Kaléko schrieb:

Memento
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und laß mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
– Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muß man leben.

(aus:  Verse für Zeitgenossen)

Ich habe Angst, meine Junioren allein zu lassen. Was passiert mit ihnen, wenn ich nicht mehr da bin? Es wird Zeit, dass ich meine uralte Patientenverfügung, die Zukunft der Junioren  – wenn ich sie nicht mehr versorgen kann – und die Finanzen kläre. Ich scheue es, wie der Teufel das Weihwasser. Es ist verrückt! Aber ich werde es diesen Herbst/Winter verstärkt angehen. Noch geht es mir gut, noch sterbe ich nur den Tod, den alle sterben. Aber auch der kann sehr schnell kommen, kann plötzlich zuschlagen.

Erst letztens habe ich in einer Traueranzeige schmerzlich erfahren müssen, dass eine Studienkollegin gestorben ist. Nach langer schwerer Krankheit, hieß es. Was es war, werde ich nicht erfahren – tut auch nicht zur Sache, befreundet waren wir nicht. Wachgerüttelt hat es mich dennoch!