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Kuddelmuddelgedankengut

Mir fällt die Decke auf den Kopf. Es ist so nötig, dass ich endlich einmal wieder aus diesem Schneckenhaus heraus komme. Ich fühle mich eingesperrt, wir sind isolierter denn je, wenn wir nicht irgendwohin gehen. Ich schaffe es nicht. Den Junioren wird langweilig. Dementsprechend ist die Stimmung gereizt. Die Herrschaften provozieren und fordern mich heraus. Ich lasse es zu und das ist nicht gut. Viel wichtiger wäre es, von der Miste zu kommen. Aber da ich müde aufwache und meine Beine wegsacken, ist nicht daran zu denken. Allein, das anziehen für drei, lähmt mich schon in Gedanken.

Seit Wochen habe ich nichts für mich gelesen und DLF läuft nebenbei – ich hoffe inständig, dass von einigen Reportagen doch ein bisschen hängen bleibt. Mein Anspruch an mich selber ist hoch und genau deswegen nervt mich dies Nichtkönnen so sehr. Nicht einmal einen Adventskalender habe ich. Ich finde es traurig. Krank sein ist Schiete!

eine Suppe

Eine geschenkte vorbeigebrachte Suppe ist mehr als nur eine Geste, sie ist ein wunderbarer Seelentröster und Balsam für Geist und Körper. Eine Gemüsesuppe, nicht zu klein geschnippelt und gerade richtig gewürzt, herrlich duftend, kommt zur rechten Zeit, weil ich nicht in der Küche stehen oder auch nur sitzen kann, um selber welche zu kochen. Diese Suppe von einer Frau, die mich noch gar nicht richtig kennt, von der ich aber hoffe, dass wir uns näher kennenlernen, war heute mein großes Licht!

Danke, danke liebe G.!

es muss getan werden

Egal, ob ich Lust habe oder nicht – es muss gemacht werden!

  • die Junioren müssen aufstehen
  • sie müssen ins Bad
  • sie müssen gewaschen/gebadet werden
  • angezogen werden
  • ihnen muss Frühstück gemacht werden
  • auf den Rollstuhl setzen
  • aufs Klo
  • gewickelt
  • Betten abgezogen
  • Betten waschen
  • neu beziehen
  • ihnen das Trinken in den Mund reden und Essen machen
  • nebenbei die Puppe anziehen
  • Legoteile suchen
  • die Oskargeschichte weiter vorlesen
  • mit Wiebke zum drölfhundertvierundzwölften Mal das Flughafenbuch anschauen
  • mich einen Moment hinsetzen – Augen zu
  • „Mama, ich muss mal!“
  • dem Musiktherapeuten Kaffee machen
  • die Brust einreiben und den Darm massieren – bei mir und den Junioren
  • den Dreck übersehen
  • .
  • .

Eben ist die Feuerwehr mit drei Fahrzeugen ausgerückt. Mehr haben sie nicht und das verheißt nie was Gutes. Der letzte Einsatz war wieder ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn. Wiebke ist wach und sie mag grad nicht alleine essen!

Euch allen wünsche ich einen entspannten Tag. Guckt mal in euer Umfeld, vielleicht ist da ein Mensch, dem ihr ein Lächeln oder gar eine Umarmung schenken könnt…

Nachtrag zur Mittagsstunde

Je länger meine Krankheit dauert, umso weniger bin ich aufgeschlossen für verschwurbelte Texte, bei denen man zwischen den Zeilen lesen oder Hintergrundwissen haben muss.

Mag sein, dass meine Fantasie nicht ausreicht für Wortneuschöpfungen und oder antiquierte Sprache. Ich habe es lieber geradeaus und ohne unnötige Umwege, was nicht heißt, dass eine schöne Sprache mir keine Freude macht. In einigen Blogs komme ich mir, wie der verarschte Kaiser vor, dem nur vorgemacht wird, dass er wunderschöne neue Kleider bekommt und in Wirklichkeit nichts anhat.  Aber manchmal ist eben einfacher mehr und beflügelt meine Fantasie stärker. Ein großer Schriftsteller Journalist* – mir fällt grad nicht ein, wer es war – sagte, dass einfach und verständlich zu schreiben ganz schön schwer ist…

*

Joseph Pulitzer

Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.

Joseph Pulitzer

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