Manchmal ist ein: „Wie geht es dir?“ als: „Ich möchte dir erzählen, wie es mir ergangen ist?“ zu verstehen.
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Gestern hatte ich Wut im Bauch. Sehr ungern lasse ich mir sagen, dass ich alt bin. Sehr ungern lasse ich mir sagen, dass die Umstände das und das nicht zulassen und ich meine Ansprüche nicht so hoch ansetzen soll. Sehr ungern lasse ich mir indirekt sagen, dass ich mich/wir uns in unserer Misere einrichten sollen, weils ja nicht zu ändern ist.
Izzy sagt:
Es muss weh tun, wenn genau das andere von dir erwarten.
Trude sagt:
Kann ich verstehen!
Gerel Calow-Demerath sagt:
🙁
piri sagt:
Ich finde das nicht so schön, wenn du nur Smileys klickst – ganz ehrlich, Smileys sind Ergänzungen.
Anne Seltmann sagt:
Liebe piri,
deine Worte treffen einen Nerv – und zwar mitten ins Herz all jener, die sich nicht kleinreden lassen wollen. Es ist stark, wie du der bequemen Resignation den Rücken kehrst und dich gegen das „Na, das ist halt so“ auflehnst. Wer sagt, dass Anspruch etwas mit Alter zu tun hat? Wer bestimmt, wann wir aufhören dürfen zu hoffen, zu fordern, zu wachsen?
Ich finde: Deine Wut ist ein wertvoller Kompass. Sie zeigt, dass du dir selbst treu bleibst. Und das ist nicht nur mutig, sondern auch ansteckend.
Herzliche Grüße – und danke fürs Lautwerden. Es tut gut, das zu lesen.
Herzlichst
Anne
piri sagt:
Vor allem ist es anstrengend, liebe Anne. Aber das ist es bei mir fast immer und deswegen werde ich nicht aufhören immer wieder laut zu sein.
Danke, fürs gesehen werden.