Gedanken, Gedicht

Liebe Grüße

Das Weihnachtsfest

Vom Himmel bis in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken,
in märchenstiller Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich nieder,
anbetend, staunend muß ich stehn,
es sinkt auf meine Augenlider,
ich fühl’s, ein Wunder ist geschehn.

Theodor Storm

∙∙∙∙∙

Bei diesem Gedicht sehe ich meinen Opa mit einer Zigarre am runden großen Wohnzimmertisch sitzen. Es stinkt im Zimmer nach Kachelofen und Rauch, er aber rezitiert Theodor Storm und andere Gedichte. Wir Kinder sitzen unterm Tisch und halten uns die Ohren zu. Eine Tante macht: Psst – und alle sind still. Der Ofen knistert – es duftet plötzlich nur noch nach Bratapfel, Maripankartoffeln und Weinbrand. Die Familie singt. Laut, falsch, jeder in seiner Tonlage. Die Mutter guckt streng…

… und auf einmal läuten die Glocken der evangelischen Stadtkirche.

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

Ein Gedanke zu „Liebe Grüße“

  1. frau frogg sagt:

    Wir Kinder sitzen unterm Tisch und halten uns die Ohren zu! :-D Schön! Schöne Tage wünsche ich Dir.

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