Ich wünschte, ich könnte einen klugen Text schreiben, einen, der nicht klagend oder jammervoll ist und der doch das schonungslos darstellt, mit welcher Müdigkeit ich mich gerade durch die Tage schleppe.
Mich begleitet seit Kindheit diese nichtgreifbare diffuse Angst. Zum Teil kann ich sie sicherlich benennen, aber das ist rein wissenschaftlich Furcht vor etwas und tatsächlich, wenn ich weiß, weswegen ich mich fürchte, dann kann ich das angehen. Gegen die Ängste ist, laut meiner mich behandelnden Neurologin, ein Kraut gewachsen. Mir persönlich wäre auch ein allopathisches Medikament recht, wenn es denn gefunden würde. Inzwischen haben wir uns über die Jahre schon mindestens an 10 verschiedene Arzneimittel versucht – Nebenwirkungsfrei war keins oder es zeigte keine Wirkung. „So selten ist das gar nicht.“, meinte meine Ärztin: „Wir müssen einfach weitersuchen.“ Das letzte Präparat hat mich völlig ausgeknockt. Müde, extrem schläfrig, dicke geschwollene Augen, Pickel im Gesicht, Gedächtnisschwäche (aber das kann auch dem Alter geschuldet sein). Dabei wäre es so schön gewesen, ist dieses Medikament in den USA auch zur Behandlung von Fibromyalgie zugelassen…
So ist es wieder ein Beitrag geworden, der nicht so schön positiv in die Adventszeit passt. Dabei bin ich keineswegs depressiv – es ist nur so viel. Töchting singt Halleluja und der Kerle freut sich auf die Weihnachtsfeier und morgen Abend gehen wir zum Weihnachtskonzert. Darauf freue ich mich sehr!
Nachtrag – zehn Minuten später: Töchting bleibt Daheim. Sie hustet, spuckt, hat extrem Halsweh – singt aber dennoch mit leichtem Fieber ihre Kauderwelschlieder!
quersatzein sagt:
Gute Gedanken, viele gute Wünsche – mehr ist es nicht, was ich dir und euch allen anbieten kann.
Aber die kommen von Herzen und mögen dich ein klein wenig moralisch unterstützen: Toi, toi, toi!
Und lieben Gruss,
Brigitte
piri sagt:
Weißt du was ich immer habe? Sehr viel Mut!
monsieurquirit sagt:
Ängste sind gemein, sie kommen oft aus der Vergangenheit, verstecken sich im Keller des Bewusstseins und wenn sie einen Haken in der Gegenwart sehen, werden sie ihre Angel aus.
Früher hatte ich Panikattacken, habe mich aber trotzdem irgendwann voller Wut gezwungen, vor die Tür zu gehen und habe überlebt. Das war ein erster Schritt. Später habe ich die Ängste des Kindes entdeckt, das ich mal war.
Nur wie man die Angst um seine Kinder bewältigen kann, weiß ich auch nicht, nur dass die Ängste in keiner Weise eine Hilfe sind und somit überflüssig. Aber das weißt du schon!
piri sagt:
Ja ich weiß das, aber kann man Ängste einfach abstellen?
karfunkelfee sagt:
Du schreibst immer wieder kluge Sachen und jammern ist auch wichtig – Du hast viele gute Gründe. Bei der Beurteilung der Ängste liegen allerdings die Ärzte falsch, denn nicht alles ist mit ein paar bunten „Püppchen“ auszukurieren, nicht alles kann medikamentös geheilt werden. Angst kann eine Behinderung mit einem 50-Prozent-Schweregrad sein, sie kann das Leben so einschränken, dass Leute isolieren und nicht mehr alles das tun können, was andere als selbstverständlich annehmen.
Liebe Grüße
Amélie
piri sagt:
Danke für deine Einschätzung und wenn Medikamente nicht helfen und Gespräche Mangelware sind, dann bleibt mir immer noch mein Wille weiterzumachen – mutvoll!
momfilou.wordpress.com sagt:
Danke Amelie, das hätte ich nicht besser formulieren können!
Liebe Grüße für Piri und die Kinder
Gerel
piri sagt:
Danke dir auch und liebe Grüße zurück!