Behinderung, Familie, Junioren

fliegende Gedanken

Eigentlich – aber wenn schon ein Satz mit eigentlich anfängt, dann kann das auch nicht gut werden. Eigentlich ist eine Einschränkung, die ich gar nicht gerne mag, weil dann immer was nicht so war, wie ich mir das ausgemalt und gedacht habe…

Fangen wir noch mal von vorne an: Eigentlich war der Tag bis jetzt spannend und für die Junioren sogar schön. Für mich mit Stress verbunden: Gleich am Morgen, ich wollte den Kerle sondieren, habe ich die Spritze soweit aufgezogen, dass ich den Schiebeteil rausgezogen habe und die klebrige Aufbaunahrung rauskleckerte. Hab’s schnell wieder reingesteckt, gedrückt und den Rest der Nahrung, der noch in der Spritze war schön mit Druck im hohen Bogen im Zimmer verteilt. Das Zeug klebt und wenn es trocken ist, ist es kaum zu entfernen. Der Kerle bekleckert, die Wand vollgespritzt, die CDs, das Radio, die ganz wichtige, weil sehr genaue Funkuhr voller kakaohaltiger Nachrungsspritzer – ich selbst auch. Denn Kerle habe ich kurzerhand in der Badewanne ausgezogen und dann durfte er einweichen.  Eigentlich wollten wir ja schwimmen gehen!

Aber das Telefon klingelte – der Kerle hatte grade Schaum im Haar und dieser lief Richtung Auge – die Wunschtochter war dran: „Die Freundin von F. hat schwer Corona und F. hustet auch. Wir wollen euch nicht anstecken und sagen Schwimmen ab!“ Schon vor ein paar Tagen hat uns die Helferin für Sonntag eine Absage gegeben!

Im Briefkasten Behördenbriefe – gleich mehrere und ich mag solche Briefe nicht. Vor einigen habe ich sogar regelrechtes Muffensausen und natürlich waren sogar heute zwei dabei. Auch ein Brief, der gar nicht für uns war. Vom Erbschaftsgericht aus einem Pflegeheim. Ein Anruf im Pflegeheim lief eigentlich ins Leere, denn ein radebrechender mexikanischer Pfleger sagte mir, dass die Dame schon lange tot sei und warum ich mich erst jetzt gemeldet hätte? Ich wollte ihm erklären, dass ich weder die Dame kannte, noch ihr Erbe annehmen werde… Das konnte er nicht verstehen!

In der Waschküche hat’s plötzlich geklackert und geflackert, dann leise gezischt und dunkel wars – Leuchtstoffröhre kaputt.

Auf dem Herd hat’s auch gezischt. So schnell konnte ich gar nicht rennen, wie es gestunken hat – Zwiebeln mehr als kross! Das Töchting wollte den Topf retten, zum Glück hat sie sich nicht verbrannt und der Topf ist Edelstahl und das ist Qualitätsware. Auch wenns runter fällt noch voll in Form!

Nachmittags ist nichts passiert!

Am frühen Abend hustet mein Töchting: „Mama, mir ist kalt und ich friere!“ Sie ist ganz und gar nicht kalt und liegt jetzt mit Waschlappen auf der Stirn neben mir und hat Durst auf Pferminztee.

Eigentlich sollte es ein ruhiger Samstag werden!

 

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ☀️ ❤️ Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

3 Gedanken zu „fliegende Gedanken“

  1. Margrit sagt:

    Da fällt mir eigentlich nur „uff“ ein. Sehr launig geschrieben. Wünsche Nerven wie Drahtseile und eine guuute Nacht.

  2. Syntaxia sagt:

    Herman van Veen singt ein Lied, da heißt es: dieser Tag ist wie ein Griff ins Klo…
    So muss sich dein gestriger angefühlt haben.
    Gute und rasche Genesung deiner Tochter, hoffentlich nur ein vorübergehendes Unwohlsein!

    …grüßt Syntaxia

  3. quersatzein sagt:

    Was für ein Fiasko! Auch ich wünsche euch, dass die nächsten Tage deutlich besser werden und sich wieder Normalität einstellt.
    Toi, toi, toi und bestmögliche Gesundheit!
    Lieben Gruss,
    Brigitte

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