Allgemein

durchbrochene Nächte

Der große schwarze Vogel fliegt in der Nacht mit leichten Schwingen, setzt sich sachte an mein Bett und flüstert mir Worte zu, die ich kenne und nicht hören möchte. Ich möchte ihn nicht füttern, den Vogel. Möchte ihn auch nicht in einen Käfig sperren, würde ihn am liebsten freilassen und ihm hinterherrufen, dass er nicht zu weit wegfliegen, mich aber nicht immer überfallen soll. Eigentlich sollte er sich outen und seinen Namen nennen, denn wen ich kenne, dem kann ich begegnen und dann brauche ich keine Angst mehr vor ihm zu haben!

Ludwig Hirsch

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

6 Gedanken zu „durchbrochene Nächte“

  1. Georg Rode sagt:

    »Man gave names to all the animals« schlug Dylan vor. Auch du kannst dem schwarzen Vogel einen Namen geben, um keine Angst mehr zu haben!

  2. Heidi-Trollspecht sagt:

    freillassen, und doch nicht zu weit weg haben wollen? Wäre das nicht doch ein festhalten?
    nur mal so ein Gedanke.

    1. piri sagt:

      Willkommen Heidi, ich will ja gar nicht loslassen. Der große schwarze Vogel – ich sehe ihn nicht negativ – gehört zu mir dazu.
      Mein Vogel ist nicht der von Ludwig Hirsch.

  3. gerlintpetrazamonesh sagt:

    Der schwarze Vogel ist ein treuer Gesell. Er kommt, er kommt wieder. Er ruft seinen Namen, aber ist er zu verstehen?
    Der schwarze Vogel hat große Schwingen. Man kann sich unter ihnen geborgen fühlen. Oder gefangen.
    Der schwarze Vogel ist. Er wird nicht verschwinden. Aber wenn man ihm nachsieht, sieht man auch, wie hoch er kreisend fliegen kann… höher und höher. Manchmal sieht man ihn gar nicht mehr. Aber er ist nicht weg.

    1. piri sagt:

      Der schwarze Vogel ist – nicht immer in der Nähe, manchmal ein Schatten, manchmal im Silhouettentheater der große Retter, manchmal bedrohlich weit weg oder viel zu nah. Er gehört mir nicht und gehört dennoch zu mir. Nur seinen Namen, seinen Namen kenne ich nicht und somit kann ich ihn nicht zähmen.

  4. Anne Seltmann sagt:

    Guten Morgen liebe Piri!
    Deine Reflexion ist zutiefst menschlich. Beschreibt sie doch das Streben nach einem Gleichgewicht zwischen Akzeptanz und Selbstbestimmung in einem Leben, das von Vergänglichkeit und Unsicherheiten geprägt ist.

    Das Lied vom Ludwig ist emotional tiefgehend und ein düsteres Stück, das sich mit dem Thema des Todes auf eindringliche Weise auseinandersetzt. Und ich mag es!

    Herzliche Grüße

    Anne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

:bye: 
:good: 
:negative:  
:scratch: 
:wacko:  
:yahoo: 
B-) 
:heart: 
:rose:   
:-) 
:whistle: 
:yes: 
:cry: 
:mail:   
:-(     
:unsure:  
;-)  
 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.