Alltag, Behinderung, Gedanken

durch den Kopf

Was mir durch den Kopf geht, ist eigentlich gar nicht aufschreibbar. Rein kognitiv kriege ich alles gebacken – und doch wieder nicht. Dem Töchting gehts nach wie vor gut, sie isst gerade mit großem Appetit grünen Spargel, Kritharaki und Sauce Hollandaise! Mag sein, dass das eine merkwürdige Zusammenstellung ist, aber ihr schmeckt‘s! Der Kerle, der keinen positiven Test hat, macht mir Sorgen. Macht mir gerade mal wieder so viel mehr Kummer. Er hustet, spuckt auch und trinkt nicht, essen sowieso nicht. In meinem Kopf ist ein Horrorszenarium in Gang gesetzt, das seinesgleichen sucht. Ich bin wieder völlig allein! Noch bin ich nicht positiv, ist aber wahrscheinlich eine Frage der Zeit. Was mache ich, wenn’s so weit ist? Der Kerle macht mich fertig, sein Teller steht unangetastet neben ihm…

Dass er nicht isst, ist auch nicht das Hauptproblem. Das ist, dass ich alleine bin, niemanden habe – oder besser nicht nicht traue, jemanden anzusprechen – mit dem ich reden kann. Ich will keine Ratschläge und ich möchte auch nicht, dass mir jemand von sich erzählt. Ich möchte einfach mal selbst umsorgt werden!

Gedanken

Glück ist

Eine kurze Zeit die Aprilsonne im Gesicht zu spüren und sich dabei die Welt bunt, leicht, frei und unbeschwert zu denken. Wenigstens für ein paar Sekunden, Minuten, Stunden oder so.

Danach kann das Ringelpiez ja weiterdrehen!

Gedanken, Gedicht

Kontrastprogramm

Wer es könnte

Wer es könnte
die Welt
hochwerfen
daß der Wind
hindurchfährt.

Hilde Domin

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Ich sehe sie vor mir, die alte Dame, damals in Heidelberg, wo ich sie mit einer Handvoll anderen Frauen besuchen durfte. Frau Domin war zwar alt, aber auf keinen Fall aus der Welt gefallen. Sie war großartig und stark. Bald danach starb sie dennoch sehr betagt. Bei mir hat sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen.