Bücher

Tijan Sila

Radio Sarajewo

Zwischen Gequatsche der Junioren und Essen machen und zuhören, die Junioren in der Badewanne bewachen, sie abtrocknen et. pp. habe ich heute nichts anderes gemacht, als gelesen. Tijan Sila, der diesjährige Bachmannpreis-Gewinner, ich habe das Buch: Radio Sarajewo verschlungen. Es ist in einer vermeintlich einfachen Sprache geschrieben, leicht zu lesen und dennoch schwer zu verkraften. Eine Kriegsgeschichte. Eine Familiengeschichte. Eine Geschichte eines Jungen. Manchmal stockte mir der Atem, um danach atemlos weiter zu lesen. Wie ein Zwang. Immer weiter. Ich, die noch nie einen toten Menschen gesehen hat, war fasziniert von der Schilderung des Jugoslawienkriegs. Wütend habe ich gelesen – bis zur letzten Seite gefangen von den schönen, brutalen Sätzen.

Bücher

Saša Stanišić

Hey, ich komme ein bisschen zum Lesen und könnt mich drin verlieren. Ich mag kurze Geschichten, die sich aneinanderreihen, ich mag ganz besonders diesen Autor sehr gerne: Saša Stanišić mit dem Buch über die Witwe, die angesprochen werden möchte und das eigentlich ein Schreibwerkstattbuch ist. Autobiografisch – oder vielleicht doch nicht? Jedenfalls hoffe ich sehr, dass ich heute Abend noch Zeit finde, weiter zu lesen.

Bücher, Gedanken

soziale Medien

Buch mit Lesebrille

Grenzen sind nicht da, um abzugrenzen, sondern um anzugrenzen. | Monika Kühn-Görg

Ja, alles gut und schön aber auch viel zu schnelllebig und viel zu oberflächlich. Soziale Medien ersetzen kein Miteinander. Wer so isoliert ist wie ich, der sehnt sich nach Austausch und nicht nach Huschhusch und dummen Sprüchen. Küchenweisheiten kann ich mir vom Kalenderblatt holen, die brauche ich nicht auch noch als Kommentar. Okay ich hab große Erwartungen, vielleicht zu hohe Erwartungen. Pflegende Angehörige werden in der Regel mit Kalenderweisheiten überhäuft. Auch deswegen weil aus Hilflosigkeit oft nichts anderes gesagt werden kann. Tatsächlich ist mir das auch lieber, als Schweigen. Nur ist das halt nur eine halbe Wahrheit!

….

Töchting ist wach …

12:38 Uhr – Meinen Instagram-Account habe ich gelöscht und es hat nicht einmal wehgetan. Stattdessen habe ich mir Saša Stanišić neues Buch bestellt: Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne . Hoffentlich komme ich auch zum lesen.