Behinderung

Wertschätzung

… ist der Sachverhalt, dass Menschen jemanden Achtung, Bewunderung und Respekt entgegenbringen. Wertschätzung erfahren behinderte Menschen nicht immer und wenn sie zudem auch noch kleinwüchsig sind – der Kerle misst einen knappen Meter und wiegt inzwischen 13 kg (hab ich gestern schon erzählt), das Töchting ist 120cm groß und wiegt das doppelte vom Bruder – wenn sie eben zusätzlich sehr klein sind, werden sie übersehen. Oder es wird über sie hinweggeguckt. Selbst sehen sie, in Menschenmassen – deswegen gehen wir leider auch nicht auf Demos – nur Bäuche oder Ä….e. Nicht unbedingt erstrebenswert! Wenn denn tatsächlich mal jemand mit ihnen spricht, dann ist das oft in einer höheren Sprachfrequenz, so als ob man mit Kleinkindern sprechen würde. Auch der Wortschatz wird begrenzter. Gerade mit Carsten kann man sich gut unterhalten, sobald man sich auf seine Ebene begibt. Leider ist es so, dass, wenn ein großer Erwachsener dabei ist, mit diesem, der hinter dem Rollstuhl steht gesprochen wird. In etwa so: „Darf der kleine Mann auch ein Eis essen?“ Mir sträuben sich regelmäßig die Nackenhaare auf – nicht wegen dem Eis, wegen dem übersehen werden. Oder, der Rollstuhl meiner Tochter steht mit ihr zusammen im Weg. Die Kundin kann nicht an die Käsetheke. Dass Wiebke selbstständig Käse kaufen möchte, kommt der Dame nicht in den Kopf. Sie fasst die Schiebegriffe an und schiebt das Töchting kurzerhand an die Seite… 

… jetzt pocht mein Herz in der Halsschlagader. Wertschätzung ist die Überschrift. Aber bitte jedem, auch den kleinen, den großen, den behinderten und eigentlich allen Menschen gegenüber!

Wer dich nicht schätzt, schätzt dich falsch ein.

Allgemein, Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Vorstellung

Das stelle ich mir gerade in bunt vor und finde es wundervoll!

Aber sind nicht alle Leben – ich kenne einige Familien mit behinderten Kindern und andere natürlich auch, wenn auch nicht so gut – sind nicht alle Leben irgendwie ein Krickelkrakel? 

Meine Kinder – und heute schreibe ich nicht Junioren – sind coole Socken. Von ihnen kann ich lernen was Zufriedenheit ist! Sie nehmen das Leben wie es kommt. Man kann sagen, sie haben noch weniger Möglichkeiten, als andere hier bei uns in Mitteleuropa, aber das wissen sie nicht. Und vielleicht ist das das gerade, dass sie um ihre fehlenden Möglichkeiten nicht wissen. Meine These diesbezüglich ist, dass Nichtwissen Vorteile hat. 

Manchmal möchte ich von der aktuellen Weltlage nichts wissen. Nichts vom Golf von Amerika, nichts davon, dass Autos in Menschenmengen rasen, nichts vom Wahlkampf, nichts von Bankmitarbeiterenlassungen, nichts von Turnskandalen und nichts vom winterlichen Wetter. Aber fahre ich damit besser, wenn ich mich dumm stelle oder meine Informationsquellen ausblende? Ich kann nicht, wie meine behinderten Junioren, die Augen zumachen oder einfach nicht sehen, ich muss  – und fühle mich überfordert. So, wie das Kuddelmuddelbild!

Nein, ich bin nicht uninformiert. Ich habe eine dezidierte politische Meinung – die, die rechts stehen sind mir zuwider! Manchmal möchte ich so cool, wie meine Kinder es sind, sein. dann wäre auch ich viel zufriedener. Ich übe und habe große Vorbilder …

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

Post vom Amtsgericht

Wir können sie ihnen nicht bieten. Die wundersame Heilung der Behinderung meines Töchtings. Sie ist immer noch behindert und braucht immer noch eine Betreuung. Keine freiheitsentziehenden Maßnahmen, aber Hilfe im Alltag und allen entscheidenden Lebenslagen. Gut – jetzt gehen wir wieder einmal den Weg durch die Instanzen, holen uns ein ärztliches Gutachten und danach darf sich meine Tochter amtsärztlich behördlich begutachten und ausfragen lassen. Auf die Wunderheilung warten wir nicht, ganz bestimmt nicht. Wir wüssten gar nichts damit anzufangen!