… ist der Sachverhalt, dass Menschen jemanden Achtung, Bewunderung und Respekt entgegenbringen. Wertschätzung erfahren behinderte Menschen nicht immer und wenn sie zudem auch noch kleinwüchsig sind – der Kerle misst einen knappen Meter und wiegt inzwischen 13 kg (hab ich gestern schon erzählt), das Töchting ist 120cm groß und wiegt das doppelte vom Bruder – wenn sie eben zusätzlich sehr klein sind, werden sie übersehen. Oder es wird über sie hinweggeguckt. Selbst sehen sie, in Menschenmassen – deswegen gehen wir leider auch nicht auf Demos – nur Bäuche oder Ä….e. Nicht unbedingt erstrebenswert! Wenn denn tatsächlich mal jemand mit ihnen spricht, dann ist das oft in einer höheren Sprachfrequenz, so als ob man mit Kleinkindern sprechen würde. Auch der Wortschatz wird begrenzter. Gerade mit Carsten kann man sich gut unterhalten, sobald man sich auf seine Ebene begibt. Leider ist es so, dass, wenn ein großer Erwachsener dabei ist, mit diesem, der hinter dem Rollstuhl steht gesprochen wird. In etwa so: „Darf der kleine Mann auch ein Eis essen?“ Mir sträuben sich regelmäßig die Nackenhaare auf – nicht wegen dem Eis, wegen dem übersehen werden. Oder, der Rollstuhl meiner Tochter steht mit ihr zusammen im Weg. Die Kundin kann nicht an die Käsetheke. Dass Wiebke selbstständig Käse kaufen möchte, kommt der Dame nicht in den Kopf. Sie fasst die Schiebegriffe an und schiebt das Töchting kurzerhand an die Seite…
… jetzt pocht mein Herz in der Halsschlagader. Wertschätzung ist die Überschrift. Aber bitte jedem, auch den kleinen, den großen, den behinderten und eigentlich allen Menschen gegenüber!
Wer dich nicht schätzt, schätzt dich falsch ein.