Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Zuversicht

Ich brauche ein bisschen Zuversicht, brauche nicht unbedingt Hilfe im Haushalt, brauche Hilfe im Halt, Hilfe im Haus. Vielleicht brauche ich jemanden, der oder die mir immer wieder sagt: Es geht weiter, und zwar viel weiter als deine jetzige Situation. Dein Leben dauert länger als diese Krise. Ihr könnt wieder raus und das normale Leben wird auch weitergehen.

Der Kerle hat jede Nacht Alpträume, jede Nacht! Er wacht auf, er schreit, ich renne, tröste, streichle die Angst weg und dann ist das Töchting wach und fällt fast aus ihrem Bett. Ich bin hellwach – jede Nacht!

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Arik Brauer ist gestorben und das Köpferl passt auch zur Zuversicht.

Behinderung, Familie, Junioren, Kuddelmuddel

Lange Weile

… oder heißt das: langweilig?

Der Kerle echauffiert sich, schreit sich beim gucken der Sportschau die Seele aus dem Leib, während das Töchting demonstrativ gähnend durch die Zimmer rollt. „Mama, kannst du meinem Bruder mal sagen, dass er leiser sein soll? Ich kann nicht so richtig singen!“ „Sag ihr bitte, sie kann so laut singen wie sie will, nur sollte sie ihre Tür von innen zumachen!“

Ich gehe in die Badewanne und schließe meine Tür hinter mir ab, nehme Ohrstöpsel mit und ein bisschen Gin habe ich auch noch. Sollen die Herrschaften sich irgendwie einigen – nicht mein Bier!

Warum das Mäuschen? Weil beide es geschenkt haben wollten, es aber meins ist und das gebe ich nicht her. 

Behinderung, Kuddelmuddel

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Eine Reise ist eine Reise ist eine Reise…

Hat Getrude Stein das nicht zu einer Rose gesagt? Aber es passt natürlich auch im übertragenem Sinne für alles andere. Du bist du und ich bin ich! Niemand, nichts ist etwas anderes und jede muss ihr Leben selbst leben. Als Carsten letztens vom Geist sprach und mich meinte, schien das lustig und war liebevoll gemeint. Keiner nimmt dir dein Leben ab. Das merke ich in diesen Zeiten besonders. Ich will auch gar nicht unbedingt, dass mir jemand etwas weg- bzw. abnimmt. Ich hätte nur ganz gerne ab und zu etwas Verständnis.

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Zum Thema Kur: Eine schriftliche Zusage, dass ich eine medizinische Vorsorge für Mutter und Kinder genehmigt bekommen habe, liegt neben mir auf dem Schreibtisch. Nützen tut sie mir nichts. Ich habe mir die Finger wund telefoniert, die bundesweite Lebenshilfe eingeschaltet, mit einem Familien/Elternanwalt lange gesprochen. Die Aktion Mensch kontaktiert und versucht hiesige Politiker zu gewinnen. Niemand, keiner, kein Mensch, kann mir helfen – zumindest jetzt nicht. Zu Coronazeiten nicht. Ob später, ich weiß es nicht – ich hoffe sehr. Denn Carsten hat recht, ich bin ein Geist. Einer, der über der Erde schwebt. Immer 10 cm übern festen Boden. Immer allzeit bereit. Für meine Kinder jederzeit ein Ansprechpartner – sogar für andere ein verlässlicher Ansprechpartner. Nur niemand will von mir hören, dass ich haarscharf am Rand entlangschramme. „Es tut uns leid, wir sehen die Problematik. Aber helfen, helfen können wir Ihnen nicht!“ Es gibt so gar keine Lobby für Menschen, wie meine Kinder es sind. Es gibt viel zu wenige davon. Wir (da nehme ich mich mit ein) passen ja noch nicht einmal in die Schublade der kleinwüchsigen Menschen. Ich wünsche mir jetzt seriöse Öffentlichkeitsarbeit, jemand, der unser Problem nach Außen bringt – damit wir nicht immer im eigenen Saft schmoren. Ich habe keine Kontakte…

… meine Junioren melden sich!