Alltag, Kuddelmuddel

Nähmaschine wieder heile

Passt ja, passt ja richtig gut! Seit dem Winter war die Maschine defekt, jetzt geht sie wieder und rattert wie neu. Diverse Ärmelbündchen muss ich annähen, einige Hemden vom Kerle in der Länge kürzen, hier und da eine Jeans ausbessern. Mein Töchting möchte ein Handtäschchen und für mich selbst will ich’s wagen, mir ein passendes Top zu nähen – die es zu kaufen gibt sind mir unter den Achseln viel zu weit ausgeschnitten. Da sieht man ja alles, tz, tz, tz.

Ich habe Nachholbedarf. Für den Stoff muss ich ins schwedische Möbelhaus – ich freu mich wirklich drauf!

Alltag, Behinderung, Gedanken

Hallo, ist jemand Zuhause?

So eine Frage gibts hier nicht. Wir wohnen zwar auf dem Dorf, aber es kommt außerordentlich selten bis gar nicht vor, dass jemand kommt und: „Hallo, ist jemand Zuhause?“ fragt! Im Grunde sind wir auch hier sehr isoliert. Sehr viele Menschen kennen die Junioren vom sehen, nur werden beide nicht angesprochen. Ich würde mich so freuen wenn einfach mal jemand vorbeikommt, ein bisschen bleibt, mit uns redet oder spielt etc. – Dorfnormalität eben. So wie es in der Nachbarschaft fast täglich passiert. Wir beißen nicht und Behinderung ist auch nicht ansteckend. Gerade heute bin ich darüber wieder sehr traurig!

16:19 – heute einmal wieder ein Fortsetzungsbeitrag: Dem Töchting muss ich jeden Bissen in den Mund reden. Dafür hat der Kerle ein Winzigschälchen Erdbeeren gegessen und kommentiert nun Bundesligaspiele. Er liegt auf seinem Gartenkissen und scheinbar geht’s im gut. Wenn er denn wenigstens noch etwas anderes essen würde?

Gerade in diesen Momenten vermisse ich MamS so sehr – auch nach über zehn Jahren. Wir könnten uns die Aufgaben teilen. So springe ich hin und her. Motiviere meine Tochter und den Sohn und merke einmal wieder, wie unterschiedlich sie doch ticken!

17:26 – noch viel zu schön, um rein zu gehen. Deswegen wird das Tablett auch draußen aufgeladen.

Abendbrotpizza um 18:58 – und ich habe mir wieder ein Brandbläschen eingefangen!

 

Beim Kerle funktioniert essen manchmal mit Tablett vor der Nase!

Alltag, Behinderung

manchmal fällt man vom Besen

Auch eine große Hexe hat mal klein angefangen und musste erst fliegen lernen. Auch eine sich sorgende Mutter kann sich an einem Sonntagmorgen um sechs Uhr einen Kaffee machen, die Tür zur plappernden Tochter erst gar nicht aufmachen und hoffen, dass die junge Dame noch ein Stündchen  schläft. Wenn dann die Mutter allerdings selbst noch einmal einnickt und wieder aufwacht, wenn das Töchting schon die Socken vom Vortag angezogen hat und gerade dabei ist, den Pullover überzustreifen, dann ist die Mutter stolz und der kleinen Hexe gar nicht böse. Auch wenn der Kakao statt im Mund, im Bett gelandet ist!

Aber anziehen kann sie sich jetzt. Meine Aufgabe ist es nun, ihr Anziehsachen rauszulegen, denn an die Wäsche im Schrank kommt sie nicht ran – und aufs Klo setzen muss ich sie rechtzeitig. Das heißt jetzt nicht, dass das Bett nass war…

Kurzer Nachtrag: Das können Kinder meist mit ca. drei Jahren. Mein Töchting ist im Januar 42 Jahre alt geworden! Manchmal verschieben sich die Dimensionen und was so aussieht wie ein Kinderspiel, ist keins – sondern harte Arbeit!