Allgemein, Gedicht

Lieder

Oh ich will
 ja keine Lieder
  machen, denn dann
würden alle
    Leute lachen,
 weil ich nicht
  singen kann.

   Ich lerne
langsam
 wieder, das mit
  den Liedern
singen, damit sie dann auch abends
         klingen.

© petra ulbrich

Allgemein

wohin führt das?

Ich bin keine Berichterstatterin, kann nicht recherchieren und will das auch nicht. Dies Blog ist und bleibt emotional. Mir macht der Krieg in der Ukraine Angst, mich treibt der Gazastreifenkonflikt um, die brodelnden Kriege im Sudan und Jemen. Die Hungerkatastrophen beeinträchtigen mein Wohlbefinden. Dass der US-Präsident ein Tattergreis ist, macht mir Sorge. Noch mehr allerdings, dass dies Trump-Großmaul so viel Zulauf hat. Jetzt ist dieser angeschossen worden! Wasser auf dessen Mühle. Wie nutzen das seine Wahlkampfleute aus? Wie viel Propaganda wird daraus geschlagen? Mir macht diese ganze Entwicklung auf der Erde, mit der Klimaerwärmung, den Autokraten, den Egoisten Angst und kann’s nicht in gute Worte fassen. Alles lässt mich fassungslos dastehen. Was kann ich tun?

Fragmente am Sonntagmorgen. Es sollte doch eigentlich die Leichtigkeit überwiegen. 

Kommentare sind das Salz der Suppe, dankeschön!

Allgemein

Warum ich noch nie

Warum ich noch nie einen toten Menschen gesehen habe, liegt auch daran, dass ich ein bisschen feige bin. Es liegt aber auch daran, dass die Toten in meiner Familie in weiter Entfernung gestorben sind, oder ich war zu jung. Meine Oma wollte nicht, dass ihre Enkel sie tot sahen und das haben wir respektiert. Mein Vater, meine Mutter, meine Schwiegereltern, die Schwager – alle waren weit weg und es ergab sich nicht die Gelegenheit. Ich hätte mich auch nicht drum gerissen. Bei meinem Mann war es ganz anders. Schockstarre. Der Arzt der mir die Botschaft sehr lapidar am Handy meines Mannes mitteilte – hätten wir keine Rufumleitung vom Festnetz auf sein Handy gemacht, hätte ich vom Tod erst erfahren…, ach lassen wir die Spekulation! Jedenfalls war dieser Arzt nicht sehr einfühlsam und als ich fragte: „Soll ich ins Krankenhaus kommen?“, meinte er: „Es hat doch sowieso keinen Zweck mehr!“

Keine zwei Stunden später wurde der Leichnam meines Mannes ins Gerichtsmedizinische Institut der Med-Hochschule Hannover überführt und ich hatte, nachdem sich mein Schock gelegt hat, gar keine Gelegenheit mehr, MamS zu sehen. Nach Hause gekommen ist er als Asche in einem Päckchen vom DPD. Eine richtige Verabschiedung gab es nicht. Schön war das nicht. Lange Zeit erwartete ich ihn. Hätte ein letztes Mal sehen mir den Abschied leichter gemacht? Keine Ahnung.