So richtig Lust hatte ich nicht auf den Tag der offenen Tür der Lebenswerkstatt. Meine Begleitung auch nicht und so haben wir die Junioren geschnappt und sind ziemlich bald verschwunden. Ich bewundere die Mitarbeiter – behindert und nichtbehindert – es ist sehr warm dort: „Wie haltet ihr das aus?“ „Nur mit den Ventilatoren, die an allen Ecken stehen und doch viel zu wenige sind!“ In dem Bereich, in dem die Junioren sind, ist es noch am angenehmsten. Sie haben zudem auch die Möglichkeit sich in einem kleinen Garten zu erholen. Carsten könnte, auch wenn er wollte, keine 7einhalb Stunden arbeiten!
21:15Uhr – Heute ist der Tag der Befindlichkeiten! Manch einer meint, dass das bei mir jeder Tag sei – das möchte ich nicht sagen, aber wenn morgens der Rauchmelder losbrüllt und am Abend das Agregat in der Kühlkammer anfängt zu tropfen, meine Haut seit Wochen höllisch juckt, der Hausarzt keine Ursache findet, der Kerle wegen der Wärme wieder einmal eine Pilzinfektion hat und dem Töchtig plötzlich auch der Rücken juckt und der Hautarzttermin (übrigens ein sehr schneller) erst in vier Wochen ist, dann darf man doch schon mal empfindlich sein, oder?
Was das alles wirklich mit mir macht, wenn ich auch noch veralbert werde, obwohl ich nur helfen wollte, dann… Ach, das geht euch nichts an!
21:48Uhr – Ich möchte endlich Zeit für mich haben und ich habe Angst, Menschen vor den Kopf zu stoßen und ich will mich endlich nicht mehr um alles kümmern müssen und ich habe noch keine Ahnung, wie ich das schaffen soll.