Allgemein, Behinderung

bevor ich loslege

Nur ein Link zum Entlastungspaket – wer entlastet die pflegenden Angehörigen? Ich stehe da nicht alleine. Wisst ihr, dass wir Angehörigen dem Staat viel Geld sparen? Denn die Heimplätze sind jetzt schon zum Großteil von Sozialleistungen finanziert!

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ☀️ ❤️ Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

4 Gedanken zu „bevor ich loslege“

  1. C Stern sagt:

    Danke für den Link zu einem Schreiben an den Herrn Gesundheitsminister.
    Ich erlebe das auch in Österreich so, hier fällt es mir bei der Einstufung zum Pflegegeld auf.
    In diesem Bereich vermisse ich ebenfalls einen realistisch errechneten Aufwand, der sich offensichtlich für die Zuständigen nicht so leicht erkennen lässt.
    Es ist ja nicht nur so, dass Heimplätze wesentlich teurer sind, als Angehörige im eigenen Haushalt zu pflegen. Oftmals geht es auch darum, dass in Heimen die Bedürfnisse der gepflegten Menschen einfach zu kurz kommen. Nicht überall, das weiß ich schon, aber häufig. Wenn man denn fördern möchte, dass Menschen zuhause gepflegt werden, dann muss man es auch finanziell mindestens gleichstellen. Ich verstehe Dich absolut!

    1. piri sagt:

      Ich sehe es täglich. Auch wenn die Junioren sehr gerne in den Förder- und Betreuungsbereich gehen, so findet dort – mangels Mitarbeiter – oft viel zu wenig statt. Sie betonen immer wieder, dass ich ja vieles kompensiere. Ich hätte es nur gerne honoriert. Nicht unbedingt finanziell! In der Öffentlichkeit sollte mehr gesehen werden, was Angehörige leisten. Und da bin ich noch mehr im Thema. Denn, wenn es um häusliche Pflege geht, dann sieht man eigentlich nur die Alten. Die Eltern, die ihre Kinder pflegen, die werden so oft übersehen. Überhaupt werden junge geistig behinderte Erwachsene, die Zuhause gepflegt werden, vergessen. Manche können nicht selbstständig wohnen, wollen aber auch nicht ins Heim. Was bleibt da?
      Mich macht das alles traurig!

      1. C Stern sagt:

        Ich kann Deine Traurigkeit sehr gut nachvollziehen, liebe Petra! Es stimmt, bei Pflege denken die meisten an alte Menschen.
        Ich hatte beruflich viele Jahre Zeit, um in Eltern hineinzuhören, die sich vom Staat im Stich gelassen fühlen. Tatsächlich ging es da schon sehr oft auch um finanzielle Zuwendungen, die an allen Ecken und Enden fehlten, was auch ganz klar ist, wenn Mütter alleinerziehend sind oder im Falle einer Vollfamilie nur der Vater fürs tägliche Brot verantwortlich sein kann, weil sich die Mutter eben um den Nachwuchs kümmert (es war halt immer so, dass die Rollenverteilung auf diese Weise stattfand).
        Jene jungen Menschen, die ich erlebt habe, waren alle in Schule und Betreuungen eingebunden, dennoch haben gerade die Mütter auch in diesen Fällen viel von sich gegeben, um ihren Kindern Liebe, Zuwendung und Pflege zu geben. Ich habe zutiefst erschöpfte Mütter / Eltern erlebt und auch solche, die ihren Kindern gerne auch materiell mehr ermöglicht hätten – keinen Luxus, sondern Notwendigkeiten, doch es war schlicht nicht möglich. Sowas macht mich traurig, weil ich jeden Tag sehe, wofür in unserem Land eben doch sehr viel Steuergeld ausgegeben wird …

  2. dergl sagt:

    Auf Twitter geht seit einer Woche oder so der #NichtNurImHeim, wenn man da richtig wühlt, gibt es auch die ein oder andere Meldung aus ähnlichen Situationen wie deiner (und ganz vereinzelt sogar aus ähnlicher wie meiner, da unsere „Psychos“ ja fit sind, werden wir noch lieber übersehen als ihr). Etliche haben da auch Politiker:innen getaggt und es interessiert niemanden. Sehr ärgerlich. Angeblich sind wir die, ohne die nichts läuft – und das tut es ja auch nicht -, aber Sichtbarkeit ist Pustekuchen.

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