Zutrauen

Oh, ich trau mich nicht mehr.
Ich trau mir nichts mehr zu.
Vorsichtig bin ich geworden,
sehr vorsichtig.
Vielleicht zu sehr.

Liegt es daran,
dass ich ärztlicherseits
nicht krank bin,
mich aber so fühle?

Liegt es daran,
dass Winterkälte Mut ausbremst,
der Wind das Seelchen hemmt?

Liegt es daran,
dass Verletzungen nagen,
schlägt mir all dieses
auf den Magen?

Fakt ist,
ich mach mich selber klein
und das ist ganz besonders
– gemein.

© piri ulbrich

 

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Kategorien: Gedanken, Gedicht

8 Kommentare

  1. Ich kann dein Gedicht nachfühlen. Habe mich heute in der Therme bei der Wassergymnastik sehr hilflos gefühlt. Die Geräte, die die Trainerin ausgab, machten es mir fast unmöglich mitzumachen, der Auftrieb war einfach zu stark und ich schwankte nur auf Zehenspitzen herum. Die sah mich an, als wäre ich nicht richtig im Kopf…
    „Gewogen und zu leicht befunden“.
    – Schönen Abend wünscht euch Gerel und dir gute Besserung!

  2. Liebe piri, ich kann das alles gut nachempfinden. Wenn du im Blog darüber schreibst, dann ist es schon passiert: die Gedanken haben sich festgefressen. Ich wünsche mir wirklich sehr, dass jemand da ist ist bei dir, mit dem du reden kannst und der dir sagen und zeigen kann, dass du nicht klein bist.
    Ja, auch trübes Schmuddelwetter setzt noch einen drauf. Ich merke das gerade, wie sehr die Sonne mir gut tut. In deinem Gedicht hast du das gut ausgedrückt und beschrieben, auch wenn es doch traurig ist und ich es mir anders wünsche.
    Liebe Grüße

    • Das Gedicht sollte nicht so traurig sein. Das ist eher die zweite Seite und das ist eigentlich auch Alltag.

  3. Dein Gedicht ist einfach wunderbar.

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