Gedicht

aus dem Bauch heraus

Sattgrüne Blätter glänzen
nachts im Mondlicht
nichts ist perfekt
schon gar nicht die Natur

Im Schatten schläft der alte See
gespensterhaft schweben die Morgennebel
über sanften Wellen im seichten Wasser

Ich halte inne und lausche
aufs Froschgequake

© piri ulbrich

Behinderung

…und das große A

…und das große A

Ich hasse diese subtile Angst. Dieser Druck, den ich mir selbst mache, ist gigantisch. Ich weine auch, weil ich mich unverstanden fühle. Menschen, die eigentlichen auch wirklich schon etwas von Aspergerautismus gehört haben, verstehen mich nur unvollkommen. Mein Gefühl ist, dass ich als Problem angesehen werde – mich erschreckt das als Person. Nicht, dass ich ein Problem habe. Sondern, dass ich eins bin!

[Einklappen]
Gedicht

der Mittsommermann

Zurück liegt es ein halbes Jahr,
dass hier der Weihnachtsmann zugegen war.

Seit dem Fest, so sieht es aus,
ward nicht gesehn der Santa Claus,
nicht über Stock, nicht über Stein,
kann er zu uns gekommen sein.

Für Geschenke sind wir stets bereit,
auch mitten in der Sommerzeit.

Wir haben doch so viele Sommersitten,
da würd ich gern sein Rentier bitten,
komm her zu uns mit vollem Schlitten.

© Ilmar Trull (auch das Bild) übersetzt aus dem estnischen von Irja Grönholm