Wenn ich morgens ins Zimmer vom Kerle gehe, stockt mir jeden Tag erst einmal der Atem!
Klingt dramatisch, ist es auch. Ist es wirklich, und das kann ich nicht in Worte fassen. Wenn ich dann sehe und auch höre, dass der Kerle sich bewegt, bin ich jedesmal erleichtert. Ganz besonders dann, wenn mein Sohn am Tag vorher vor lauter Hüftschmerzen nicht mehr im Rollstuhl sitzen kann und ebenso nichts gegessen hat, weil Schmerzen eben den Appetit hemmen. Alltag! Das zu vermitteln, ohne dass es als Jammern verstanden wird, ist verdammt nicht einfach. Mein Töchting dagegen singt sogar am Wochenende um 7:00Uhr ihre Kauderwelschlieder. Zu ihr gehe ich ins Zimmer, um ihr zu sagen, dass sie noch ein Weilchen schlafen könnte. Könnte – denn das tut sie nicht: „Meine Augen gehen nicht zu!“
So beginnt mein Tag, jeden Morgen. Nicht nur am Wochenende. Manchmal ist’s leichter, aber immer ist der Morgen ein Start in einen neuen wunderbaren Tag…
christineb sagt:
es tut richtig weh zu lesen, dass dein großer so arge schmerzen aushalten muß, dass er nur mehr unter schmerzen im rollstuhl sitzen kann…oder teilweise gar nicht mehr… sind sicher muskelverkürzungen vom sitzen. gibt es etwas, das man tun kann, therapie wird wahrscheinlich wegen der knochen nicht gehen,? wären massagen möglich? für dich als mama schon sehrschwer, sehen zu müssen, dass er schmerzen hat.
piri sagt:
Der Kerle macht selbstverständlich Therapie. Massagen werden von der Krankenkasse nicht bezahlt. Genießt er natürlich sehr, aber das kostet Zeit irgendwohin zu fahren und dann ist mein Töchting auch noch da, die das nicht will und auch nicht wartet. Wir tun schon was wir können, manchmal geht leider nicht mehr und der Kerle entspannt auf dem Boden – Hauptsache nicht sitzen müssen.