Gedanken

nicht krank sein

Nicht psychisch und physisch schon mal gar nicht. Krank sein darf ich nicht, nicht in den Augen anderer, mir selbst nicht zugestehen, nicht so tun als ob. Denn, wenn ich auch nur den Anflug davon anklingen lasse, wird mir abgesprochen für die Junioren sorgen zu können. Allerdings dürfen Helferinnen absagen, weil sie sich nicht wohl fühlen…

Ich schreibe anders als ich rede, ich rede anders als ich denke, ich denke anders als ich denken soll und so geht es weiter, bis ins tiefste Dunkel. | Franz Kafka

Kafka war mir schon immer sympathisch. Er war sicherlich auch kein einfacher Zeitgenosse! Übrigens bin ich nicht krank, lediglich mittelmäßig ausgebrannt!

Behinderung, Junioren

Behindertenbespaßung

Laut Landesbehörde haben wir heute Nachmittag etwas gemacht, was nicht in den Rahmen der Teilhabe gehört – wir waren in einem großen Pflanzenmarkt. Dort sind Märchenstände und diverse Weihnachtsdekorationen. Schön anzusehen, es duftet zudem nach Anis, Zimt und Popcorn. Glühwein, Kinderpunsch und heißer Schokolade, Glitzerkram und Weihnachtssterne, Lichterglanz und Träume. Aber eigentlich war es *Ironiemodus an: Behindertenbespaßung *Ironiemodus wieder aus! Den Junioren hat‘s gefallen und das ist mir jeden Cent wert, den ich der Begleitung bezahlt habe.

Spaß, ach ja, den hatten wir auch!

Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

14.9.23 – Tagebuchbloggen

Eigentlich wollte ich meinen gestrigen Tagesablauf bloggen – ich werde mich selbst zensieren. Wenn ich es wirklich schreiben würde, wären sehr viele böse Kommentare wieder da, denn es war ein reiner angstbeladener, stressiger, mit unnötigen Gesprächen – da manche Menschen mich als seelischen Mülleimer benutzen – mit Ankündigungen, die mich eher noch mehr einschränken als entlasten, behafteter Tag. 
Nachts habe ich mit einer Mitarbeiterin der Telefonseelsorge gesprochen, danach bin ich im Regen draußen herumlaufen. 

Am Morgen gucke ich ins Blog nach Kommentaren und sehe vier Hasskommentare bzw. kryptische Buchstabenreihen mit immer derselben IP-Adresse. Kein Zuspruch, weder von den Leuten, die sich bei mir ausheulen, noch von sonst wem.

Und wenn ich jetzt noch einmal diese Sprüche höre: Reiß dich doch mal zusammen! Sei nicht immer so undankbar! Was willst du eigentlich? Wenn du doch Hilfe kriegst, warum nimmst du sie nicht an? Alles aus der Ferne, dann fange ich an zu weinen. Vor Ort ist kaum eine*r, der/die auch nur die Rollstühle ins Auto hieft.

Ich ziehe jetzt die Junioren an!