Behinderung, Kuddelmuddel

Benefiz und Dorfkonzert

Gestern Abend waren wir auf einer Geburtstagsfeier. Eine Freundin hatte eingeladen. Sie hat Bezug zum hiesigen Krankenhaus. Der Freund der Tochter auch. Ach, und überhaupt ist die Familie sehr caritativ (schreibt man das mit c oder so: karitativ?) aufgestellt. Jedenfalls sind sie sehr sozial und engagieren sich für‘s Kinderkrankenhaus. Das leidet an manchen Stellen Not, und Geld können sie dort immer gebrauchen. Nicht für medizinische Zwecke, eher für Räumlichkeiten in denen kranke Kinder, Kinder sein können. Lest hier! Gestern Abend sind auf einer privaten Feier mehrere tausend €uro zusammengekommen. Und das Fest war obendrein rauschend. Mit gutem, wenn auch einfachem Essen, mit einem großen Blasorchester (das supertoll gespielt hat) und einer Rockband, die richtig gut eingeheizt hat.

Der Kerle war begeistert. Ganz in seinem Element, direkt vor der Bühne und hat das Leben genossen. Das Töchting, etwas im Hintergrund, hat das Essen zelebriert und ein bisschen abseits des Geschehens getanzt. Meine anfänglichen Bedenken – mir machen solche Großveranstaltungen Angst – die grauenvollen  sinnlosen und sinnvollen Überlegungen im Vorfeld sind ganz schnell verpufft und haben sich, nachdem wir wieder Daheim waren, als Fake geoutet. 

Beim rausgehen, aus der Mehrzweckhalle ist Carsten gefragt worden, ob er nächstes Jahr wieder dabei ist. Das Gesicht sprach Bände und JAAAAAAAAAA.

Alltag, Behinderung, Gedanken, Junioren

heute Abend

Wir gehen erst heute Abend auf ein klassisches Konzert, erst heute Abend – und ich bin jetzt schon völlig durch den Wind. Die Junioren sind gerade mal halbwegs angezogen. Aber was ziehe ich ihnen an? Ich kenne die Lokalität nur von Außen und ich weiß nicht, welcher Dresscode herrscht. Was ziehe ich selber an? Wahrscheinlich ist es völlig egal – Hauptsache sauber und nicht verkleidet. Ich freue mich. Carsten nur bedingt, weil ja heute Abend auch Fußball-EM ist. „Mama, das ist ganz schön doof!“ Wiebke freut sich auch: „Aber ich will nich so spät ins Bett!“ Carsten: „Hoffentlich ist dann kein Stau und die E. bringen wir nicht nach Hause, okay?“

Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass mich die Kleiderfrage stresst. Das ist es auch nicht allein, denn dieser Sonntagabend ist anders, als normal. Wenn dann wieder die Verweigerungshaltung der Junioren einsetzt, so wie Freitag, dann habe ich der Helferin gegenüber ein schlechtes Gewissen. Denn, wenn die Junioren schlechte Laune haben, dann kann man strampeln, wie der Frosch in der Milch…

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Mit Geduld und Liebe – Achtsamkeit – gehen wir durch den Tag. Ich freue mich, endlich einmal wieder auszugehen.

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https://lvg8ll.podcaster.de/download/Zauberworte.m4a?

 

Alltag, Behinderung, Gedanken

lass uns mal gucken

Legoauto

Mein Horizont ist gerade ein bisschen beschränkt, weil die Rollläden noch unten sind. Ich mag auch gar nicht rausgucken, denn es ziehen schon wieder Wolken übers Dach. Regen ist angekündigt – hier im Süden Deutschlands! Bis Montag! Und dann ist Pfingsten vorbei. Und morgen soll es besonders stark regnen, morgen spielt die Band der Junioren. Sie hat einen großen Auftritt bei der Verabschiedung vom Chef der Behinderteneinrichtung. Der Sozialminister des Landes Baden-Württemberg kommt – er ist großer Fan der bunten Mützen. Das Fest findet im Freien statt! „Lass uns mal gucken, was wir draus machen!“, sagt die Bassistin. „Schauen wir mal!“, sagt Carsten: „Aber bitte nicht heute, sondern erst morgen. Heute will ich noch schlafen!“ 

Die Konzertgänger sind sehr spät nach Hause gekommen. Es war fast halb zwei als sie völlig beseelt aus dem Bus stiegen. Eine Viertelstunde später waren sie im Bett – ich habe gezaubert – beide haben sicherlich noch in Schlagermelodien geträumt. Das Töchting allerdings ist schon lange wach und singt jetzt am Morgen ihre Kauderwelschlieder. 09:47 Uhr – gerade haben mir zwei Helferinnen abgesagt. Beide sind krank. Die eine klingt, wie eine rostige Gießkanne und die andere hat ‚Rücken‘ – Bandscheibenvorfall.  Ich glaube, ich lasse die Rollläden heute unten!

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Beim Legoauto fehlen Steine, unter anderem auch die Windschutzscheibe – es weht ein scharfen Wind von vorne!

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Hör auf dein Bauchgefühl wenn es flüstert, damit du nicht warten musst, bis es schreit.