Behinderung, Gedanken, Gedicht

Schnellschuss am Morgen

Gebt acht
Es ist erst fünf vor acht
Und nicht schon fünf vor zwölf
Obwohl am nächsten Tag

Die Welt ist (schon) untergegangen
Weggespült
Weggeweht
Weggefeuert

Wo das Wasser nicht war
War der Wind
War das Feuer
Waren hilflose Menschen

Fünf nach acht
Gebt acht
Bringt euch in Sicherheit
Doch wohin?

Keiner will euch haben
Auch die mit Messern nicht
Auch die mit Muskeln nicht
Wir machen unsre eigenen Sachen
Selbst
Kaputt

© petra ulbrich

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Weltuntergangsstimmung – die Erde wird uns überleben. Wir Menschen sind auf dem guten Weg dazu sie zu zerstören. Wer schlussendlich was verbockt hat, wer Schuld hat, an den Krisen, die nicht mehr zu zählen sind – das ist völlig einerlei, wenn schon im Kleinen aufgerechnet wird, dass jemand ja nicht die Tür zugemacht oder dem Anderen den Dreck vor diese geschmissen hat.

Es wird übereinander – wie ich schon im letzten Beitrag geschrieben – nicht miteinander geredet und dadurch entstehen Missverständnisse. Habt einen schönen Wochenendanfang!

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10:09 Uhr – Autsch, mir tut die Hüfte weh, an beiden Seiten. Ich bewege mich zu wenig, jedenfalls momentan falsch. Mein Töchting hat noch immer Brustschmerzen und so kann sie, wenn ich sie tragen will, sich nicht an meiner Schulter festhalten. Wenn ich sie dann aus der Hocke hochheben will, lastet das gesamte Gewicht auf meinen Oberschenkeln und der Hüfte. Kinästhetik wird mir dabei wieder einmal sehr behilflich sein.

Gedanken

ein Versuch

… Fragment!

Es ist mal wieder soweit, dass ich genervt bin – von Menschen, die es gut mit mir/uns meinen, von überforderten Menschen, die helfen wollen und aus verschiedensten Gründen nicht können.

Heute morgen war es schon und jetzt ist es wieder da, ein besonders Licht am Firmament. Leuchtend und hell, der Himmel hellgrau und geheimnisvoll, als ob alle Engel der Welt (und ich glaube nicht an Engel) zusammensitzen und Kaffee trinken. Sie wissen nicht, wie sie mit dem Weltgeschehen umgehen sollen.  So wie ich nicht weiß, wie ich es kann. Im Großen ist es mir zu viel. Zu viel Krieg, zu viel Schrecken, zu viel Unverständnis und Überforderung und zu wenig Kommunikation. Wer redet mit den anderen? Wir reden doch alle nur, um des Redens Willen. Wir wollen uns hören. Aber hören wir auch zu? Im Großen wie im Kleinen. Wenn wir nicht weiterwissen, dann reden wir. Sagen irgendwas. Auch und vor allen im täglichen Miteinander.

Unsere kleinen Probleme sind für uns groß, im globalen Geschehen noch nicht einmal ein Flügelschlag eines Engels. Dabei könnten wir alle einen Engel (nicht die himmlischen Heerscharen) gut gebrauchen – einen Menschen, der zuhört, da ist und keine Ratschläge erteilt. Jemanden, der den Kindern in Kriegsgebieten eine Puppe oder ein Auto schenkt oder eine Geschichte erzählt. Ohne Hintergedanken! 

Ich bin genervt von altruistischen Menschen, die vorgeben die Heilsbringer zu sein…

Nur ein Kuddelmuddelgedankenkarussellfragment mit Wackelpuddingbeinen und Wehdam im Herzen.

Behinderung, Gedanken

setzt mich nicht unter Druck

Also, das Treffen! Ich bin dahin und kannte tatsächlich jemanden – zum einen, die Frau, die uns begleitet hat und zum anderen einen Referenten, den schon seit 35 Jahren.  Abgesehen davon war es ganz leicht. Falsch, es war nicht leicht, ich tat nur so! Aber die Atmosphäre im Haus war frei, die Menschen herzlich und Carsten hat es sowieso wieder geschafft. 

Erwartet nicht von mir, dass ich euch die Vorträge erzähle. Leider war bei einigen nichts neues dabei, bei anderen für mich nicht machbares und beim dritten ging es um eine Demenzgruppe, die mich sehr beeindruckt hat. Bei allen war viel Geld im Spiel und nirgends habe ich mich und die Junioren gesehen. Den Vorschlag doch eine osteuropäische Pflegekraft ins Haus zu holen, möchte ich nicht aufgreifen. Eher Studierende ins Haus holen. Nur umsetzen kann ich das nicht alleine, weil ich ja diese bekannte Behördenangst, ja eine soziale Phobie habe. Ob mir die Initiatorinnen von gestern helfen können, weiß ich nicht, weil sie ja selbst ein großes Projekt planen.

Jedenfalls geistern altbekannte Ideen und neue in meinem Kopf herum. Leider nur in meinem. Es gibt keine Mitstreiterinnen. Ich bin wieder am Anfang, aber nicht entmutigt. Dennoch in Spannung, ich habe kein Netzwerk und kann auch – mangels Zeit (da ich nur morgens freie Zeiten habe) – keins aufbauen. Meine Aufgabe ist es jetzt, meinen Mut zusammenzunehmen und Kontakte suchen und die wenigen nutzen. So ganz ohne Hilfe geht es nicht! Doch, wo bekomme ich sie?

Es war schön!

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Ein Nachtrag zur Inklusion von Raúl Krauthausen!