Schlagwort: Erinnerung

mein Ring

Es ist kein gutes Foto – ich hoffe aber dennoch, man kann erkennen, dass dieser Ring noch einen anderen Ring in sich trägt.

Es ist mein Ehering und ich habe ihn selbst entworfen, mir allerdings bei der Umsetzung Hilfe geholt. Alleine fehlte mir das KnowHow dazu.  Als unsere Ehe anfing starr zu werden, wollte ich eine starke Symbolik.

Ein Ring mit drehbaren Mittelring aus Silber, der sich in der Führung eines äußeren goldene frei bewegen kann. Mir schwebte vor, dass das Leben immer in Bewegung bleiben sollte, sich aber geführt in einem geschützten Rahmen bewegt.

Immer wieder drehe ich den mittleren Ring. Nie bleibt er starr, aber er kann auch nicht ausbrechen. Dieser Ring ist gehalten. Auch nach dem Tod von MamS trage ich meinen Ehering immer noch gerne. Eine Weile habe ich auch den meines Mannes, umgearbeitet als Schließe einer Kette, getragen. Das brauche ich nicht mehr…

siebenundvierzigelf

Izzy schreibt auch ein Blog – wir kennen uns noch nicht lange. Kennen wir uns überhaupt oder sind wir nur für eine kurze Zeit miteinanderverbandelt? Ist auch egal! Jedenfalls hat sie mit ihrem 4711-Beitrag bei mir Erinnerungen an meine liebste Oma hervorgerufen.

4711 Kölnisch Wasser, der Duft meiner Oma – manchmal empfand ich es als Gestank, denn eine Duft-Wolke umwehte sie. Man sah sie nicht, aber man roch sie.  Dass so eine kleine Frau so präsent war, für alle – besonders für mich – so dachte ich damals und das ist auch eine Gabe, jedem das Gefühl zu geben, die wichtigste Person zu sein. Meine Oma hat den weltbesten Milchreis gekocht und den schlechtesten Kaffee, denn sie selbst trank nur Muckefuck. Der wurde morgens aufgebrüht, in eine Porzellankanne gekippt und diese wurde tagsüber immer leerer. Der Ersatzkaffee, obwohl die Kanne in drei Schichten Lumpen, Gehäkeltes und Überdeckchen eingepackt war, wurde aber auch immer kälter und ums verrecken nicht besser schmeckend. Dieses Gebräu wurde tapfer getrunken. Wir Kinder bekamen Sirupwasser, die Erwachsenen Hahnewasser oder wässrigen Tee!

Nur zu bestimmten Anlässen wurde die ‚guteStube‘ aufgemacht, ansonsten empfing sie in der Küche mit Plüschsofa und Häkelsitzkissen. Total unbequem. Aber eigentlich war sie auch gerne unterwegs. Oma Luise (Jahrgang 1898)  wusste alles, kannte jeden und hatte für jeden ein gutes Wort und wenn das nicht möglich war, lächelte sie, verteilte Schnöckerkram und wir spielten eine Runde MauMau. Alle miteinander!

 

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