Junioren, Kuddelmuddel

wieder kalter Kaffee

Um warmen bzw. heißen Kaffee trinken zu können, muss ich wohl noch etwas früher aufstehen. Mag ich aber nicht! Oder ich muss schneller trinken.

Ich sitze vor der Glotze, gucke Morgenmagazin und die unendliche Geschichte des Brexit, trinke lauwarmen Kaffee und lasse die heutige Morgendebatte an mir Revue passieren. Diesmal ging es darum, dass die Junioren immer am letzten Tag der Woche ein Spielzeug (egal welcher Art) mit in die Werkstatt nehmen können. Heute ist Donnerstag. Aber morgen ist geschlossen. Ist dann heute der letzte Tag? Carsten meint ja. Natürlich hat sich der Kerle behauptet und breitgrinsend den kleinen Tankwagen eingepackt …

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Mein Fingernägelproblem ist wieder da – sie splittern und biegen sich mal wieder. Ich bin versucht, mir künstliche ankleben zu lassen.

Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Musik und mehr

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Das war die Musik und nun kommen wir zum mehr!

Nur, wie fange ich an? Ohne, dass ich wieder einmal resigniert darüber berichte, wie behinderte Menschen – in diesem Fall meine Junioren – zwar dabei, aber eigentlich nicht mittendrin sind.

Gestern am sehr frühen Abend kann eben eine junge Frau (16 Jahre alt), sie wurde wohl vom Jugendreferenten der hiesigen Kirchengemeinde geschickt, und wollte uns zum Gottesdienst abholen. So gut, so schön! Carsten liebt diesen Gottesdienst – es ist ein Jugendgottesdienst und auch etwas moderner und unkonventionell. Diese junge Frau kam also zu uns, um uns zu helfen. Das hat sie auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten ganz ordentlich getan. Im Gemeindehaus hat sie ihre Freunde begrüßt und da habe ich schon gemerkt, dass sie sehr unsicher war. Ich habe sie dann gehen lassen. Was nützt mir eine, die nicht weiß, was sie machen soll. Eigentlich hätte sie sich nur zu uns setzen sollen oder besser noch, ihren Freundinnen Carsten und Wiebke vorstellen können und sich mit Carsten unterhalten. Gut, hat sie nicht gemacht! Ihr mache ich keinen Vorwurf, sie war total unsicher und wusste nicht …

Der Jugendreferent war auch da. Noch nicht einmal begrüßt hat er Carsten, obwohl sich der Kerle wirklich große Mühe gegeben hat, um die Aufmerksamkeit des Mannes. Carsten wurde einfach übersehen. Wiebke wurde gar nicht gesehen, aber ist okay – sie will das auch nicht. Aber Carsten suchte das Gespräch. Er ist zu anderen hingerollt und wollte reden. Er wurde einfach übersehen! Auch meine Vermittlungen verliefen im Sande, die Leute haben mit mir geredet. Das wollte ich nicht! Ich wollte, dass mit Carsten gesprochen wird, aber sie haben ihn nicht verstanden (seine Stimme ist gewöhnungsbedürftig), aber sie haben sich auch gar nicht die Mühe gemacht ihn überhaupt zu verstehen. Es ist traurig! Und das, bei Menschen, die auf dem Podium von Nächstenliebe und dass Gott sie doch so liebt, wie sie sind, gesprochen haben.

Ich bin enttäuscht! Da sollte ich nicht sein. Es tut mir so leid für Carsten.

Auf dieser Veranstaltung sind nur Menschen zu uns gekommen, die wir schon lange kennen. Gehört habe ich, dass einige ‚Fremde‘ miteinander geredet haben, wie toll sie es doch finden, dass ich mir zutraue mit ’solchen Menschen‘ zu kommen. Sie könnten das nicht! Gesagt, mir gesagt, hat das keiner!

Ich hatte 2 dabei. 2 sehr unterschiedliche behinderte Junioren. Carsten, der gerne mit anderen gesprochen hätte, das auch versucht hat und abgeschmettert wurde und Wiebke, die sehr introvertiert ist und am liebsten daheim geblieben wäre. Ich stand wieder einmal dazwischen und hätte so gerne eine Vermittlung gehabt.

Dumm g’loffe!

Behinderung, Gedanken, Junioren

Geld spielt immer

Wenn Geld keine Rolle spielt, ist das Leben leichter. Ist das wirklich so? Was würde man mit unendlich viel Geld anfangen? Wäre man automatisch glücklicher? Diese Fragen stelle ich mir immer wieder einmal. Ich finde es sehr interessant, was dabei herauskommt. Wie sieht es bei euch aus?

  • Ich würde mir und den Junioren erst einmal ein Haus kaufen und dieses so umbauen, dass wir darin keine Barrieren haben.
  • Ich würde Helfer akquirieren und sie vernünftig bezahlen. Dazu wünschte ich mir, dass es Menschen gibt, die dies gerne machen.
  • Ich hätte eine Allround-Haushaltsfee, die putzt und sorgt und für und mit uns kocht. Eine, die mir in Haus und Garten unter die Arme greift, wann immer ich es brauche.
  • Wir hätten ein Auto, das umweltfreundlich und trotzdem groß genug ist und zuverlässig fährt.
  • Ich würde reisen – mit und ohne Junioren, weil diese ja gut ver- und umsorgt werden.
  • Ich würde spenden, verschiedene Hilfsorganisationen unterstützen.
  • Um Klamotten müsste ich mir keine Sorgen machen. Carstens lange Arme wären egal – er würde einfach Maßklamotten tragen. Auch Schuhe für Wiebke gäbe es genügend.

So, und jetzt seid ihr gefragt? Was würdet ihr tun? Ich bin wirklich gespannt. Vielleicht kann ich mich von euch inspirieren lassen.

Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne etwas in den imaginären Hut werfen! Denn ohne Geld sieht es doch etwas anders aus.