Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

am Limit

Die Krankenhaustage haben mich geschlaucht. Das merke ich erst jetzt am Sonntagabend. Emotional, physisch, psychisch und überhaupt! All dies alleine zu verarbeiten, übersteigt nun doch meine Kräfte. Ich habe sehr wenig Zeit für meine eigene Erholung gehabt. Hilfe, um die ich gerufen habe, kam nicht. Ich habe nicht als Mensch versagt – das weiß ich – es sind die Rahmenbedingungen, die es so schwer machen, das Leben einfach zu meistern.

Nach außen sind die Junioren charmante, liebenswerte Menschen, nach innen auch. Aber sie haben Eigenschaften, die Fremde süß finden und die mich granatenmäßig nerven. Sprüche, die ich teilweise schon seit Jahrzehnten höre und die einen Triggerpunkt bei mir setzen, der meinen Puls in die Höhe schnellen lässt. „Hör doch einfach nicht hin!“ Das ist leicht gesagt und schwer getan.

Seit zwei Stunden predige ich, dass sie etwas trinken sollen – seit zwei Stunden gegen die Wand. Mein Limit für heute ist überschritten.

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… und dann bringen mich Flüchtigkeitsschreibfehler zusätzlich aus dem Gleichgewicht!

Gedanken

Kuddelmuddel nach Hause kommen

… in Stichworten – völlig unsortiert!

  • noch immer landen in einigen eurer Blogs meine Kommentare im Spam-Ordner. Guckt mal und fischt. 19:25 Uhr – Bin ich jetzt eine Persona non grata?
  • andere Blogs sind aus unerklärlichen Gründen aus meinem Reader geflogen.
  • Gedichte sprudeln nicht, mein Kopf ist gedankenvoll.
  • so wie Schubladen überquellen – habe zwei kleine gerade ausgemistet.
  • das abschließende Arztgespräch war einerseits sehr aufklärend, aber dennoch extrem frustrierend, weil keine Lösung für Carstens Husten und Sauerstoffabfall gefunden wurde. Jede erdenkliche Therapie ist Flickwerk.
  • für mich konnte ein gutes Gespräch eine gute (!) – wird sich zeigen – Therapie in Gang gesetzt werden. Allerdings eine gefestigte Diagnose gab‘s für mich auch nicht.
  • der Alltag hat mit voller Wucht zugeschlagen. Der Maler ist zwar weg und hat seine Arbeit gemacht, mir jedoch viel Nacharbeit dagelassen.
  • was ist zuerst tun soll, weiß ich nicht. Mir schein alles oberste Priorität zu haben.
  • das Töchting fühlt sich benachteiligt.
  • eine kleine tote Meise lag vor der Haustür.
  • eventuell bekommt der Kerle nun doch ein Sauerstoffgerät für den Notfall. Ganz aktuelle Information.
  • meine Angststörung scheint mich hier, wo kein Erwachsener in Reichweite ist, mal wieder fest gepackt zu haben.
  • es wäre schön, es käme mich jemand besuchen.
  • Etiketten mag ich nicht, auch keine Schubladen – aber dazugehören möchte ich/möchten wir.
  • der Schmerz des alles allein entscheiden zu müssen, sticht wie ein Messer in immer wieder dieselbe Wunde.
  • ich bin froh Daheim zu sein.
  • … und euch ganz herzlichen Dank fürs lesen und kommentieren.
  • 15:40 Uhr – bin ausgebrannt, schmutzig (im wahrsten Sinn des Wortes), müde, voller neuer Eindrücke, mit guten Begegnungen, netten Gesprächen heimgekommen und noch nicht angekommen.
  • 15:59 Uhr – die Nachbarin hat mir gerade ein kleines gelbes Postpäckchen mit Baklava aus Halle in Sachsen-Anhalt gebracht. KÖSTLICH, lieber Reza.❤️ Es ist eine andere Geschichte und einen eigenen Blogbeitrag wert!
  • 19:07 Uhr – mir wurde gerade zurückgemeldet, dass manche Leser*innen bei mir nicht kommentieren können. Habe keine Ahnung warum und kann es leider nicht ändern.
Alltag, Behinderung

soll ich jetzt erst einmal die Einkäufe

… reinholen oder lieber Pause machen?

Pause ist gut. Bevor wieder jemand was von mir will oder ich noch mal los muss, um die Einweisung ins Krankenhaus zu organisieren und abzuholen. Im Dorf wird gebaut, Straßen werden aufgerissen und g‘schwind zur Apotheke gestaltet sich als kleine Odyssee. Zum Glück haben die Junioren kleine Rollstühle, sind ja auch kleine Menschen, werden aber auch so gesehen und das mögen sie nicht. Denn sie sind erwachsene kleine Menschen!

Uuups, was hat das jetzt mit den Einkäufen zu tun, die noch im Auto sind? Nicht viel. Wenn meine Kinder nicht behindert wären, würden sie nicht mehr hier wohnen oder sie würden mir die Einkäufe ins Haus tragen, sodass ich das nicht machen müsste. Dann würde sich mir die Frage nicht stellen, dann würde ich pfeifen und sie springen. Hab ich nie machen können, hab immer selber laufen müssen. Gerade heute würde ich es gerne mal nicht machen wollen.

Erst mal Pause – wird nichts schlecht im Auto. Irgendwann kommt’s schon ins Haus. Macht ja kein anderer!

12:47 Uhr – Heute scheint der Tag der frustrierten Mütter von behinderten Kindern zu sein. Nicht nur 2 Blogartikel in diversen Blogs (mag nicht verlinken), sondern auch in Messenger-Chatgruppen. Besonders von jüngeren Müttern, die eine gute Berufsausbildung haben, aber nicht arbeiten können, weil Betreuungsplätze für ihre Angehörigen fehlen. Zum Schluss meiner beruflichen Laufbahn habe ich nachts Grafiken gestaltet, habe nachts Anzeigen zusammengeschustert und Layouts erstellt. Damals war ich fast weniger erschöpft als heute. Ich war auch jünger, aber vor allem hatte ich Kontakte – das darf man nicht vernachlässigen.

18:04 Uhr – … und schon wieder gelte ich als arrogant und überheblich. Weil ich nicht an den Worten der charismatischen Person hänge, deren Spiel ich nicht mitmache. „Die muss immer was Besonderes sein.“, heißt es auch hier in der Straße.