Ich hatte mich aufgelöst – über Jahre hinweg. Unmerklich. Sutsche piano! Ich hoffe, es wird nicht Jahre dauern, mich wiederzufinden. Natürlich kann ich nicht erwarten, dass über Nacht alles gut wird, was jahrzehntelang gewachsen ist.
Dabei ist gar nichts Dramatisches passiert, außer, dass ich der Angst viel zu viel Raum gegeben, und mich dabei vergessen habe. Es ist einfach so geschehen.
Ein bisschen habe ich mich der Angst heute gestellt. Nicht alleine, eine Sozialarbeiterin hat mich unterstützt – gestützt – hat meine gesammelten behördlichen, versicherungstechnischen Briefe und Bankunterlagen sortiert – auseinanderklamüsert und Häufchen gemacht. Zwei Stunden lang! Fertig sind wir nicht. Es ist ein Anfang und ich hatte eine Heidenangst dabei.
Es kann niemand nachvollziehen welchen Stress mir das gemacht hat. Rein verstandesmäßig ist nichts dabei – man muss nur sortieren! Noch immer ist mein Adrenalinspiegel schwindelnd hoch und die Frau ist seit einer Stunde weg.
Andere Menschen erstarren und können nicht weinen. Ich zerfließe und löse mich in Tränen auf.
Das Bürozimmer ist jetzt abgeschlossen und ich warte auf die Stille in mir.
14. November 2025 14:03 — 14:03
Liebe Piri,
schön das du eine Sozialarbeiterin gefunden hast, die dir bei diesem Problem hilft.
Manchmal wünsche ich mir übrigens, ich könnte mehr weinen.
Ich hoffe dein Adrenalinspiegel hat sich abgesenkt, bis deine Junioren nach Hause kommen.
Trude